Laut aktuellen Daten des UN-Kinderhilfswerks Unicef werden jedes Jahr 12 Millionen Mädchen zwangsverheiratet – vor allem in Entwicklungsländern. Von den kürzlich verheirateten Kindern lebt fast ein Drittel in Subsahara-Afrika (in den Ländern Afrikas südlich der Sahara) – vor einem Jahrzehnt war es noch ein Fünftel – eine drastische Entwicklung.
In den letzten zehn Jahren konnten insgesamt 25 Millionen Kinderehen verhindert werden, heisst es in dem am 6. März 2018 veröffentlichten Unicef-Bericht. „Jede verhinderte Kinderehe gibt einem weiteren Mädchen die Chance, ihr Potenzial zu entfalten“, so Unicef-Expertin Anju Malhotra. Erfolgreich konnte man die Kinderheirat z.B. in Äthiopien eindämmen. Äthiopien gehörte einst zu den fünf am stärksten betroffenen Ländern in Subsahara-Afrika. Dort ist die Kinderheirat in den letzten zehn Jahren um ein Drittel zurückgegangen.
Die grössten Fortschritte im Kampf gegen Kinderehen hat es laut Unicef in Südasien gegeben. Das Risiko für Mädchen, vor ihrer Volljährigkeit verheiratet zu werden, sank dort in den vergangenen zehn Jahren um mehr als ein Drittel – von 50 auf 30 Prozent. Doch noch immer wird weltweit jede fünfte Frau minderjährig verheiratet. Derzeit drohten bis 2030 noch mehr als 150 Millionen Mädchen, minderjährig verheiratet zu werden …