2022 fühlten sich 85 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren gesund und 83 Prozent glücklich. Gleichzeitig lebt mehr als ein Drittel mit einem dauerhaften Gesundheitsproblem. Die psychischen Belastungen sind gegenüber 2017 gestiegen. Besonders betroffen ist die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen, im speziellen die jungen Frauen. Dies zeigen die Ergebnisse der „Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022“ des Bundesamts für Statistik (BFS).
Auch nach der Corona-Pandemie ist die Schweizer Bevölkerung nach eigener Einschätzung bei überwiegend guter Gesundheit, zeigt die Befragung unter 21‘930 Personen. 85 Prozent bezeichneten 2022 ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut, nur 3 Prozent schätzen ihn als schlecht oder sehr schlecht ein. Auch wenn 13 Prozent der Bevölkerung der Ansicht sind, dass sich ihr Gesundheitszustand mit der Corona-Pandemie verschlechtert hat, ist der allgemeine Gesundheitszustand im Vergleich zu den Vorjahren nahezu unverändert geblieben.
Beeinträchtigte psychische Gesundheit bei den Jüngeren
Die ab 15-Jährigen empfanden laut der Befragung 2022 überwiegend positive Gefühle und fühlte sich immer oder meistens „ruhig, ausgeglichen und gelassen“ (80 Prozent) oder „glücklich“ (83 Prozent). Dennoch haben die psychischen Belastungen zugenommen. Der Anteil der mittel oder stark Betroffenen ist gegenüber 2017 von 15 Prozent auf 18 Prozent gestiegen. Besonders hoch ist die psychische Belastung 2022 bei den 15- bis 24-Jährigen (22 Prozent) und hier vor allem bei den Frauen: 9 Prozent sind stark und weitere 20 Prozent mittelmässig psychisch belastet. 18 Prozent der jungen Frauen litten im letzten Jahr unter Angststörungen.
Gesundheitsprobleme im Alter nehmen zu
Gesundheitsprobleme zeigen sich v.a. bei der älteren Bevölkerung. Bei den 65-Jährigen und Älteren hat jeder Zweite ein dauerhaftes Gesundheitsproblem und 8 Prozent sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt. 12 Prozent leiden an Diabetes, der Anteil ist bei den Männern steigend. Besorgniserregend ist, dass der Anteil von Personen mit Bluthochdruck in dieser Altersgruppe in den letzten 30 Jahren von 36 Prozent auf 49 Prozent angestiegen ist, v.a. bei Männern.
43 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren sind übergewichtig (31 Prozent) oder adipös (12 Prozent). Frauen haben dabei seltener Übergewicht als Männer, bei der Adipositas (Fettleibigkeit) bestehen allerdings kaum Unterschiede. Insgesamt achten 71 Prozent der Bevölkerung auf ihre Ernährung, doch nur 16 Prozent erfüllen die Ernährungsempfehlungen beim Früchte- und Gemüsekonsum – Frauen etwas mehr als Männer (20 Prozent gegenüber 11 Prozent). Dies sind deutlich weniger als noch 2017 (21 Prozent).
Ein Rückgang ist auch beim Fleischkonsum zu sehen: 47 Prozent der Bevölkerung assen 2022 mehr als dreimal pro Woche Fleisch. Damit hat sich der Anteil der Personen, die täglich Fleisch essen, seit 1992 mehr als halbiert (von 25 Prozent auf 12 Prozent). Der Anteil der Personen, die kein Fleisch essen, hat sich verdreifacht (von 2 Prozent auf 6 Prozent).
E-Zigaretten und Alkohol
In den letzten 30 Jahren ist der Anteil der Tabakraucher von 30 Prozent auf 24 Prozent zurückgegangen. Vor allem Männer rauchen inzwischen weniger. Alternative Produkte wie E-Zigaretten oder Lutschtabak (Snus) werden am meisten in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen konsumiert. Wie beim Tabak ist auch beim Alkohol der Anteil der Personen, die täglich Alkohol trinken, sowohl bei den Männern (von 30 Prozent auf 12 Prozent) als auch bei den Frauen (von 11 Prozent auf 5 Prozent) um gut die Hälfte zurückgegangen. Der Trend zu einem verändertem Konsumverhalten hält an: Die Bevölkerung trinkt tendenziell seltener Alkohol, dafür bei den sich bietenden Gelegenheiten insgesamt mehr. 11 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer betrinken sich mindestens einmal im Monat.
Quelle: Medienmitteilung Bundesamt für Statistik vom 3. November 2023