Interessante Einblicke zum Thema Islam als Religion und den Ansichten radikaler islamistischer Gruppierungen gewährt eine aktuelle Gallup-Umfrage, die auf Veranlassung der „Initiative Liberaler Muslime Österreichs“ (ILMÖ) durchgeführt wurde, berichtet die österreichische Zeitung „Heute“ vom 1. September 2015.
Knapp 55 Prozent der Befragten sehen demnach den Islam negativ besetzt, 61 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sich ihre Haltung gegenüber dem Islam in den letzten Jahren verschlechtert habe. Weiterhin sehen 87 Prozent der Befragten einen vermehrten Zulauf zu den radikalen Organisationen.
Besonders eindeutig zeigt sich die Umfrage bei der Frage nach islamistischen Organisationen. 92 Prozent der Befragten gaben an, es bestehe durch radikale islamistische Organisationen eine direkte Gefahr für die westliche Gesellschaft. Dabei sehen 64 Prozent die demokratischen Grundwerte durch islamistische Gruppen wie z.B. die Muslimbruderschaft, Milli Görüs oder die Hamas in Österreich gefährdet.
Auch bei den Fördergeldern seien sich die Österreicher einig, zeigt der Bericht der „Heute“-Zeitung auf: Nur eine verschwindende Minderheit von maximal 5 Prozent gestehe diesen Gruppierungen Zugang zu öffentlichen Fördergeldern zu (95 Prozent sprechen sich dagegen aus). Besonderes Bedürfnis besteht bei der Bevölkerung hinsichtlich einer Transparenz der Finanzen, die aus dem Ausland kommen. Hier meinen 80 Prozent der Befragten, dass islamistische Organisationen Finanzierungen aus dem Ausland offenlegen sollten. Ein ähnlich hoher Anteil der Bevölkerung wünsche sich, dass Behörden und Politiker verstärkt gegen diese Gruppen vorgehen sollten.
„Die Umfrage zeigt deutlich, dass die österreichische Bevölkerung sehr klar zwischen dem Islam als friedlicher Religion und islamistischen Strömungen unterscheiden kann“, zitiert die Zeitung den Präsidenten der Initiative Liberaler Muslime in Österreich, Amer Albayati. „Wir sind sehr froh darüber, dass die heimische Politik mit der neuen gesetzlichen Regelung – Auslandsfinanzierungen transparent zu machen – einen Nerv bei den Österreicherinnen und Österreichern getroffen hat.“