Mit offiziell empfohlenen Weblinks für Schüler propagieren kantonale Fachorganisationen für Sexualpädagogik eine pornofreundliche Haltung. Eine solche Sexualaufklärung sei «widersprüchlich», kommentiert Birgit Kelle diese Art der Sexualaufklärung in der Schweiz. Am 20. März 2017 kommt die Bestseller-Autorin für einen Vortrag nach Zürich.

«Neben der Selbstbefriedigung kann gemeinsamer Pornografiekonsum auch Bestandteil der Paarsexualität sein.» Dieser Text oder andere ähnliche Texte finden sich nicht auf Pornoseiten, sondern auf mehreren offiziell von kantonalen Fachorganisationen für Sexualpädagogik den Schülern empfohlenen Webseiten.

«Pornografie degradiert Frauen zu Objekten», schrieb die deutsche Feministin Alice Schwarzer schon in den 1990er-Jahren. Umso erstaunlicher ist, wenn offizielle Fachstellen die frauenverachtende Pornografie als «Bestandteil der Paarsexualität» den Jugendlichen im Schutzalter feilbieten.

«Die Kinder sind heute mit einem Sexualkundeunterricht konfrontiert, der ihnen mehr schadet als nützt», umschreibt die Bestseller-Autorin Birgit Kelle die Sexualaufklärung in den Schulen. «Am Beispiel der Pornographie kann man recht gut sehen, wie widersprüchlich wir handeln: Während auf der einen Seite Programme gefördert und finanziert werden, wie wir Kinder vor Pornographie im Internet schützen und somit auch vor Missbrauch, erzählen uns Sexualpädagogen der Vielfalt, Kinder bräuchten „Pornokompetenz“, deswegen müsste man im Unterricht auch mit pornographischem Material arbeiten.»

Die vierfache Mutter und Journalistin Birgit Kelle steht auch den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO kritisch gegenüber, wonach eine Sexualaufklärung schon bei Kindern ab vier Jahren begonnen werden soll: «Es zeugt von totaler Unkenntnis dessen, was Kinder in diesem Alter brauchen und interessiert. Kindergartenkinder brauchen nämlich noch keine Prävention vor Geschlechtskrankheiten, weil sie ihre Spielgefährten nicht aus Versehen schwängern werden in der Bauecke. Sie brauchen statt dessen Liebe, Behütetsein und kindgerechtes Spielzeug.»

Für Birgit Kelle ist es «nahezu Kindsmissbrauch», wenn die Sexualaufklärung nicht dem Alter des Kindes angepasst ist. Sie erklärt dies mit einem Vergleich: «Wenn sich im Park nebenan ein erwachsener Mann vor einer erwachsenen Frau entblößt und ihr damit ungebeten und ungewollt seine Sexualität aufdrängt, dann wird das strafrechtlich als Exhibitionismus angeklagt. Wenn wir hingegen im Unterricht kleinen Kindern ungebeten die Sexualität von Erwachsenen bis ins Detail aufdrängen, dann ist es angeblich ein Bildungsauftrag der Schule.»

Ergänzend zum Vortrag von Birgit Kelle werden am 20. März 2017 auch noch Fachleute aus der Schweiz aufzeigen, wo die Herausforderungen bei der aktuellen Sexualaufklärung sind.

Für weitere Infos: www.familieistzukunft.ch/veranstaltungen