An welchen Arbeitsstellen und von wem werden die meisten Sprachen gebraucht? Welche Sprachen werden bei der Arbeit am häufigsten verwendet? Welche Sprachen würden Personen gerne lernen, wenn sie ausreichend Zeit und Mittel zur Verfügung hätten? Und decken sich diese Sprachwünsche mit dem Sprachgebrauch in den Unternehmen der drei Sprachregionen der Schweiz?
Eine neue Publikation „Sprachen bei der Arbeit“ des Bundesamtes für Statistik, die am 3. April 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, untersucht genau diese Fragestellungen. Die Studie basiert auf den Resultaten der Erhebung zur Sprache, Religion und Kultur (ESRK), welche 2014 durchgeführt wurde. Hier die wichtigsten Ergebnisse in einem kurzen Überblick:
•43 Prozent der Erwerbstätigen verwenden bei der Arbeit mindestens einmal pro Woche mehr als eine Sprache.
•Gesamtschweizerisch dominieren bei der Arbeit als regelmässig verwendete Sprachen Hochdeutsch, gefolgt von Schweizerdeutsch und Französisch. Englisch liegt vor Italienisch. Abgesehen von Englisch sind Spanisch und Portugiesisch die bei der Arbeit am meisten verbreiteten Nichtlandessprachen. In der Deutsch- und in der französischen Schweiz ist Englisch die am zweithäufigsten bei der Arbeit gebrauchte Sprache. In der italienischen Schweiz kommt Deutsch an zweiter Stelle.
•Mit Ausnahme des Forschungsbereichs ist die Möglichkeit, auf Englisch als einzige Berufssprache auszuweichen, relativ klein.
•Führungskräfte wenden am häufigsten mehrere Sprachen an, gefolgt von kaufmännischen Angestellten, Wissenschaftlern und Personen mit technischen Berufen.
•Der Gebrauch von mehreren Sprachen bei der Arbeit steht in starkem Zusammenhang mit der Berufskategorie, dem Bildungsstand, der Unternehmensgrösse sowie dem Alter und dem Geschlecht der Erwerbstätigen.
•Die meisten erwerbstätigen Personen in der Schweiz würden für ihren Beruf gerne Englisch lernen oder ihre Kenntnisse verbessern, gefolgt von den Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch. Neben Spanisch, Chinesisch und Russisch werden auch Schweizerdeutschkenntnisse als berufsrelevant betrachtet.
Mehr Ergebnisse oder Details in der gesamten Publikation: www.bfs.admin.ch