Ein Hormon, das Leben rettet: Frauen, die nach einer begonnen medikamentösen Abtreibung ihren Entscheid bereuen, haben eine Chance, das Leben ihres Kindes noch zu retten – mit dem Hormon Progesteron.
Gerade wenn die Abtreibung medikamentös vorgenommen wird (was in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik 72 Prozent der Fälle betrifft) und sich so über mehrere Tage hinwegzieht, kommen Frauen immer wieder Zweifel, ob ihre Entscheidung richtig war. In vielen Fällen ist es dann noch nicht zu spät, das Leben des Kindes zu retten. Wird die Mutter mit einer hohen Dosis des Schwangerschaftshormons Progesteron behandelt, überlebt das Kind in 68 Prozent der Fälle. Dies zeigt eine kürzlich in der Zeitschrift „Issues in Law and Medicine“ (1/2018) veröffentlichte Studie.
Ein Team US-amerikanischer Forscher untersuchte hierfür 547 Patientinnen, die sich nach Einnahme des Wirkstoffs Mifepriston (enthalten in der handelsüblichen Abtreibungspille Mifegyne), aber noch vor der Einnahme des Wehen auslösenden Wirstoffs Misoprostol (die meist 48 später erfolgt) gegen die Fortsetzung der Abtreibung entschieden. Nach der Behandlung mit Progesteron lag der Erfolg bei durchschnittlich 48 Prozent. Bei oraler Einnahme einer hohen Dosis an Progesteron war die Überlebenschance des Kindes mit 68 Prozent am höchsten. Die Rate an Kindern mit Geburtsfehlern lag dabei mit 2,7 Prozent nicht höher als bei normalen Geburten in der USA üblich.
Wird keine Behandlung mit Progesteron vorgenommen, liegt die Überlebenschance des Kindes laut der Studie bei 25 Prozent. Progesteron ist das Hormon, das für eine erfolgreiche Schwangerschaft zuständig ist und das durch die Abtreibungspille Mifegyne blockiert wird.
„Frauen, die nach Beginn eines medikamentösen Schwangerschaftsabbruchs ihre Meinung ändern, haben nun eine zweite Entscheidungsmöglichkeit“, erklärte George Delgado, Mitautor der Studie. Die Zeitung „Christian Post“ zitiert in einem Bericht vom 8. April 2018 eine Teilnehmerin der Studie: „Meine gesamte Welt wurde verändert, als mir in der Nacht geholfen wurde. Es ist das beste Gefühl der Welt, alles andere fällt nicht ins Gewicht. Vielen Dank!“