„Wir haben die schmerzliche Pflicht, Ihnen den Tod von Pfarrer Ernst Sieber mitzuteilen. Unser Stiftungsgründer ist in der Nacht auf Pfingstsonntag 91-jährig im Kreis seiner Familie verstorben. Wir alle, besonders aber die Schwächsten unserer Gesellschaft, verlieren mit ihm einen grossen Fürsprech und Freund. Seiner Familie sprechen wir unsere herzliche Anteilnahme aus. Wir von seiner Stiftung werden für Menschen am Rande der Gesellschaft weiterhin und in seinem Sinn da sein. Mit Herz und Hand.“ So schreiben die Sozialwerke Pfarrer Sieber auf ihrer Homepage am 20. Mai 2018.
Mit dem Tod von Ernst Sieber hätten sozial desintegrierte Menschen in unserem Land einen aussergewöhnlichen Freund und herausragenden Fürsprecher verloren, heisst es weiter. Die Verdienste Pfarrer Siebers gehen jedoch weit über die Armenfürsorge hinaus. „Sein selbstloser Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft hat das Verständnis breiter Gesellschaftsschichten für die Botschaft christlicher Nächstenliebe erneuert“, betont SWS-Gesamtleiter Christoph Zingg. Mit seiner Familie trauern seine Freunde von der Gasse und seiner Stiftung, die der umtriebige Pfarrer angesichts des Elends der offenen Drogenszene Zürichs 1988 gegründet hat.
Während mehr als 60 Jahren setzte Pfarrer Sieber sich für die Schwächsten ein und gab ihnen eine Stimme. Im Laufe seines Lebens schuf er zahlreiche Einrichtungen für Menschen in Not. Am 24. Mai 1988 gründete er die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber, unter deren Dach ein Teil dieser Einrichtungen zusammengefasst wurde. Die Stiftung mit ihren 180 Mitarbeitenden und derzeit 16 Einrichtungen und Angeboten betreut seither im Sinne ihres Gründers sozial desintegrierte Menschen.
Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt. Damit die Öffentlichkeit von Pfarrer Sieber Abschied nehmen kann, wird eine Erinnerungsfeier stattfinden. Zeitpunkt und Ort stehen noch nicht fest.