Am 26. Juni 2018 findet der jährliche Internationale Tag gegen Drogenmissbrauch statt. Doch ausgerechnet jetzt sammelt der Verein „Legalize it!“ Unterschriften für eine Volksinitiative, die Cannabis für Erwachsene legalisieren will. Widerstand kommt von der Präsidentin des Dachverbandes Drogenabstinenz Schweiz und Nationalrätin Andrea Geissbühler: „Eine Legalisierung verharmlost die Wirkung von Cannabis und macht jede Prävention bei Jugendlichen unglaubwürdig“, erklärt Geissbühler gegenüber Zukunft CH auf Anfrage. Gemäss „Sucht Schweiz“ seien die Hauptkonsumenten von Cannabis zwischen 15 und 19 Jahre alt. Und Ärzte stellen laut Geissbühler fest: Bis zu 70 Prozent derjenigen, die eine Suchttherapie machen, tun dies aufgrund von Problemen mit Cannabis. Die dreifache Mutter weist ferner darauf hin, dass nach neuesten Zahlen rund 75 Prozent der jungen Leute, die eine Psychose entwickeln, vorher Cannabis konsumiert haben.
Auch der Westschweizer Suchttherapeut Marc Früh kritisiert gegenüber Zukunft CH die Initiative: Ein Ja zur Initiative würde fälschlicherweise signalisieren, Cannabis wäre gar nicht so gefährlich. Dies sei es aber insbesondere für Jugendliche, weil der Wirkstoff THC die Entwicklung der Hirnzellen beeinträchtige. Durch THC verursachte Psychosen könnten Jugendliche lern- und arbeitsunfähig machen. „Nach ein paar Jahren in der Psychiatrie sind die schönsten Lebensjahre dahin“, warnt der Sozialpädagoge. Natürlich sei es möglich, auch noch mit 25 Jahren eine Lehre zu beginnen, aber das Leben sei stark beeinträchtigt.