„Sie können Pubertierenden, die gerade anfangen, in alle möglichen Dinge sich einzudenken und einzufühlen, nicht sagen, benutz’ Dein Smartphone aber bitte nur in ganz verantwortlicher Weise. Wir wissen doch, wie wir Menschen uns verhalten, und Sex and Crime ist nach wie vor der Hauptinhalt des Internet. Kein 14-Jähriger wird da nicht herangehen und hingucken wollen, 14-Jährige sind so, genauso wie Dreijährige, die Süsses mögen. Das ist unsere Biologie, die ist so. Eine grosse Blikk-Studie aus dem letzten Jahr, von deutschen Kinderärzten an 6000 Personen gemacht, hat ergeben, dass die 13-Jährigen sich durch das Smartphone überfordert fühlen und dass sie die Kontrolle darüber verlieren, weil das Smartphone suchterzeugende Eigenschaften hat. In Korea gibt es über 30 Prozent Süchtige, wir sind bei acht Prozent. Da können wir nicht sagen, geh verantwortungsvoll damit um!“
Aus: Prof. Dr. Manfred Spitzer, Psychotherapeut und Hirnforscher in Ulm, Interview mit dem Deutschlandfunk, 8.März 2018