Im Hamburger Stadtteil Horn wurde am 26. September 2018 nach knapp fünfjährigem Umbau die ehemals evangelische Kapernaum-Kirche als Moschee vom islamischen Zentrum Al-Nour neu eröffnet. Zu der „Feier“ sind laut deutschen Medien neben einem Vertreter des Hamburger Senats und dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, auch Repräsentanten der evangelischen Kirche gekommen, berichtete der NDR. „Dies ist eine Brücke, die das Christentum und den Islam zusammenführt“, sagte der Imam des Islamischen Zentrums Al-Nour, Samir El-Rajab, in seiner Ansprache vor rund 300 geladenen Gästen.
Das Islamische Zentrum Al-Nour kaufte das Gebäude 2012 für knapp eine Million Euro, nachdem es jahrelang leer stand. Die Sanierungskosten von 1,5 Millionen Euro überforderten damals die evangelisch-lutherische Gemeinde. So wurde die Kirche an einen privaten Investor verkauft und dieser bot das Gebäude im Internet an.
Der Umbau zur Moschee, der dann erfolgte, kostete das islamische Zentrum über vier Millionen Euro. Wie fast immer bei solchen Moscheebauten floss auch hier Geld aus dem Ausland: Der Staat Kuwait steuerte 1,1 Millionen Euro bei. Kuwait wie auch andere arabische Länder unterstützen regelmässig Moscheebauten im Ausland. Die Umwandlung der Kirche in eine Moschee gilt als deutschlandweit einmaliges Projekt.