Das neue Institut für Islamische Theologie (BIT) an der Humboldt-Universität in Berlin (HU) erhält 5,7 Millionen Euro Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Dies bestätigt die HU in einer Medienmitteilung Ende 2018 auf ihrer Homepage. Demzufolge nimmt das Berliner Institut seine Lehrtätigkeit im Oktober 2019 auf. Ein Schritt in Richtung Bereicherung oder falsche Förderung?
Ein Kommentar von M. Hikmat
Das BMBF bewilligte den Betrag für den Zeitraum von 2019 bis 2023, in dem zwei sogenannte Forschungsprofessuren für jeweils fünf Jahre finanziert werden: eine für Islamische Ideengeschichte und eine für Vergleichende Theologie. Zudem bewilligte das BMBF auch die Nachwuchsgruppenleitung „Islamische Theologie im Kontext ‚Wissenschaft und Gesellschaft‘“, die bereits Anfang Januar 2019 ihre Arbeit aufgenommen hat. Ausserdem sind vier Professuren für das Institut vorgesehen. Der Bund fördert bereits seit 2011 deutschlandweit fünf Zentren für Islamische Theologie in Tübingen, Frankfurt, Münster, Osnabrück und Erlangen-Nürnberg.
Somit ist Berlins neugegründetes Institut für Islamische Theologie ganz offiziell in die Förderung der universitären Islam-Zentren aufgenommen. Damit wird gewissermassen öffentlich deklariert, dass der Islam zu Deutschland gehört. Dass das Islam-Zentrum sogar aus dem Bundeshaushalt finanziert wird, sei sogar ein „weiterer grosser Erfolg für die Berliner Wissenschaft“, behauptete der Berliner SPD-Abgeordnete und Mitglied des Haushaltsausschusses Swen Schulz gegenüber dem „Tagesspiegel“. Dass einer der drei Islamverbände, welche den Beirat des BIT bilden, vom Verfassungsschutz beobachtet wird, scheint Herrn Schulz dabei jedoch nicht zu stören. Eine gefährliche Botschaft. So wird nun versucht, über die Wissenschaftsschiene den Islam zu etablieren und als wissenschaftliche Selbstverständlichkeit darzustellen.
Politiker bezeichnen diesen Schritt als integrationspolitischen Meilenstein, für Muslime stellt er hingegen einen Sieg und einen historischen Fortschritt zur Beheimatung der sogenannten „islamischen Ideologie“ in Europa dar. Dabei ist Berlin nicht die einzige Universität in Deutschland, die die Verbreitung des Islam fördert, und Deutschland ist nicht das einzige Land in Europa. In vielen europäischen Ländern ist dieselbe Strategie zu finden. Mit Steuergeldern werden islamische Zentren in Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden gegründet.
Ein schweizerisches Beispiel ist in der katholischen Hochburg Freiburg zu finden. Dort hat die Universität das „Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft“ (SZIG) eingerichtet. Die Schweizerische Hochschulkonferenz stellt dafür 1,6 Millionen Franken für vier Jahre bereit. Universitäten, Kantone und muslimische Dachverbände in der Schweiz arbeiten bereits mit dem SZIG zusammen. Ein Beispiel für diese Zusammenarbeit ist der Lehrgang „Muslimische Seelsorge und Beratung im interreligiösen Kontext“, welcher durch das SZIG in Kooperation mit dem Kanton Zürich und dem Dachverband islamischer Organisationen Zürich lanciert wurde. Für manche Politiker ist das eine Bereicherung für die Schweizer Integrationspolitik. Doch ist das tatsächlich so? Oder hilft man hier nicht vielleicht sogar mit Steuergeldern einer Islamisierung der Gesellschaft auf die Sprünge? Ein genauer Blick tut Not. Mit dem neuen Jahr sollten hier die Augen deutlich geöffnet werden.