Im Interview mit der aktuellen Ausgabe des Magazins „Zukunft CH“ (6/2019) erklärt der Schweizer Philosoph Michael Rüegg den unverzichtbaren Beitrag des christlichen Glaubens für eine freie Gesellschaft. Rüegg beschreibt die zusehends nihilistisch geprägte Gesellschaft als überfordert, den unaufhaltsamen technischen und wissenschaftlichen Fortschritt „in menschenfreundliche Bahnen zu lenken“. Daraus resultieren laut dem Philosophen auch politische Orientierungslosigkeit und eine depressive Grundstimmung in der westlichen Welt.

„Ökonomisierung und Digitalisierung beherrschen immer stärker unseren Alltag. Der Mensch droht zur Ware zu werden.“ Widerstand gegen diese Degradierung komme, wenn überhaupt, aus dem Umfeld religiöser Gemeinschaften. Juden und Christen verstünden den Menschen, als „Neinsagenkönner“ (Max Scheler), erläutert Rüegg: „Sie bejahen Wissenschaft und Technik als Gaben der Schöpfung, ohne sie zu vergöttern. Sie stellen die Beziehung in den Mittelpunkt, zu Gott und den Menschen, nicht politische Programme. Diese Haltung ermutigt zu einer freigewählten und massvollen Askese, etwa am Ruhetag der Schöpfung oder bei der Anwendung neuer medizinischer Technologien.“

Zu behaupten, eine Welt ohne Religion wäre eine bessere Welt, hält der Ostschweizer darum für einen Trugschluss. „Wir brauchen den Glauben als mässigende Kraft, ob für die Bändigung unserer technischen Macht oder die Abwehr totalitärer Gesinnungen.“

Lesen Sie das gesamte Interview im Magazin Zukunft CH (6/2019). Kostenfreie Bestellung unter: www.zukunft-ch.ch/publikationen/magazin/