Der 21. Februar 2020 ist der Internationale Tag der Muttersprache. Dieser Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ wurde im Jahr 2000 von der UNESCO ausgerufen. Weltweit werden noch rund 7’000 Sprachen gesprochen. Doch über ein Drittel von ihnen ist gefährdet. Nach Schätzung der UNESCO wird bis Ende des 21. Jahrhunderts nur noch die Hälfte davon existieren. Vielfach werden Sprachen nicht mehr an nachfolgende Generationen weitergegeben und geraten in Vergessenheit. Viele Sprachen mit teilweise weniger als hundert Sprechern sind noch nicht einmal erfasst und dokumentiert.
In der Schweiz ist Rätoromanisch mittelfristig existenziell bedroht. Etwa 60’000 Menschen sprechen heute noch Rätoromanisch. Die Tendenz ist sinkend. Um diesem Trend entgegenzuwirken, investieren der Bund und der Kanton Graubünden zusammen 7,6 Mio. Franken pro Jahr in den Erhalt der rätoromanischen Sprache. Dazu kommen rund 25 Millionen Franken Gebührengelder, die in das öffentlich-rechtliche rätoromanische Radio und Fernsehen (RTR) fliessen.