Geschlechts„verwischungen“ und -verwandlungen hat es durch alle Zeiten schon immer gegeben. Meist mit körperlichen Voraussetzungen. Doch erst in unserer auch sonst oft werte- und orientierungslos gewordenen Zeit ist man bemüht, Geschlechter nun gänzlich abzuschaffen. Wie steht eigentlich der Islam zu diesem Thema?
Von Heinz Gstrein
An die Stelle der Geschlechter versucht man in der westlichen Welt die freie, persönliche Wahl eines „Gender“ zu setzen: männlich, weiblich oder auch andersartig. Instanzen der EU haben aus Brüssel dies sogar bereits als wissenschaftliche Lehre und Behördenpraxis verbindlich gemacht.
Doch wie steht der Islam zum Gender-Thema? Während islamische Gender-Apologeten, wie der in St. Gallen geborene Kerem Adigüzel, die Koran-Sure 39,6 dahingehend interpretieren, dass Adam und Eva Wesen von unbestimmtem Geschlecht gewesen seien, „Partner“ und nicht Mann/Frau, die isoliert dastehen, betrachtet die Muslimdiaspora die Genderideologie mit Ablehnung. In Moschee-Predigten wird in der Regel verkündet, dass der Genderismus eines der Symptome für den Niedergang eines Christentums sei, das sich selbst untreu werde und dem Islam früher oder später aus eigener Schwäche anheimfalle. Von islamischer Seite ist in der Folge derzeit auch zu hören, dass die Corona-Krise die Strafe Allahs für die sexuellen Verwirrungen und Verirrungen der heutigen Menschheit sei.