In der Corona-Zeit sind Zehntausende von Mädchen in verschiedenen asiatischen Ländern gezwungen worden, sehr jung zu heiraten. Darauf wies die vatikanische Nachrichtenagentur Fides am 5. September 2020 hin. Die Mädchen stammten aus Familien, die in Armut lebten und deren Lebenslage durch das Coronavirus noch verschlimmert worden sei. Es werde befürchtet, dass jahrelange Fortschritte bei der Bekämpfung dieses Phänomens zunichte gemacht würden.
Alarm schlage diesbezüglich das Netzwerk „Girls Not Brides“, in dem sich über 1’460 Organisationen aus aller Welt zusammenschliessen. „Alles, was wir im letzten Jahrzehnt erreicht haben, wird von dieser Entwicklung betroffen sein“, sagt Shipra Jha, verantwortlich für „Girls Not Brides“. In Südasien lebe die weltweit grösste Bevölkerung junger Menschen und Jugendlicher. Die Pandemie habe eine beispiellose Wirtschaftskrise verursacht und verschärfe Ungleichheiten. Besonders gravierend seien die Auswirkungen für Frauen und Mädchen. Denn sie seien einem höheren Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt, ungewollter Schwangerschaften und früher Ehen ausgesetzt.
Nach Angaben der Vereinten Nationen werden jedes Jahr 12 Millionen Mädchen unter 18 Jahren zwangsverheiratet.