Für palästinensische Politiker, Religionsvertreter und Terroristenführer gehört der Tempelberg und die Al Aqsa Moschee fest in muslimische Hände. Dies auch nur in Frage zu stellen, könnte das Pulverfass Nahost zum Explodieren bringen und eine Welle der Gewalt auslösen. Gemäss einem Artikel des israelischen Magazins „Israel Heute“ vom 10. März 2021 relativieren die Saudis nichtsdestotrotz genau diesen muslimischen Anspruch bezüglich des Tempelbergs und kehren sich somit vom palästinensischen Narrativ ab. Und auch andere Araber spielen die Bedeutung Jerusalems in ihrer Religion herunter und bringen den Tempelberg mehr mit dem Judentum in Verbindung. Sie gehen sogar so weit, dass sie Jerusalem als die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes bezeichnen.
Rein geschichtlich gesehen muss man diesen progressiven muslimischen Kräften recht geben. Namhafte Archäologen und Forscher sind sich beispielsweise sicher, dass sich unter dem Felsendom die Ställe des König Salomos, dem Herrscher über das Königreich Israel und Erbauer des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem, befanden. Dies deckt sich mit den Überlieferungen des Tanach, der jüdischen Bezeichnung für das Alte Testament. Für das Judentum hat Jerusalem schon immer eine wichtige Rollte gespielt. Im Koran hingegen wird al-Quds, wie Stadt auf Arabisch heisst, nicht einmal erwähnt.
Auch wenn diese ganze Kampagne, in der die Saudis die wichtigsten heiligen Stätten des Islam (Mekka und Medina) herausheben und die Bedeutung Jerusalems herunterspielen, vor allem unter Arabern umstritten ist, ist dies sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
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