Missbrauch lässt Kinder verstummen. Und er lebt vom Wegschauen der Erwachsenen. Das gilt auch für den grössten Missbrauchsskandal unserer Gesellschaft: den Skandal rund um Pornografie. Die Psychologin und Präventionsexpertin Tabea Freitag hat auf „openpetition“ eine Petition für einen effektiveren Kinderschutz gestartet.
Durch den anhaltenden Corona-Lockdown ist der Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen massiv angestiegen. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die frei zugänglicher, vielfach gewalthaltiger Pornografie im Internet alltäglich ausgesetzt sind, nimmt zu. Mehr als die Hälfte der 11- bis 13-jährigen Kinder hat schon Pornografie gesehen, die körperliche und verbale Gewalt, schwere Misshandlungen und die Entwürdigung von Frauen und Teenagern zeigt. Manche Kinder werden bei der Konfrontation mit solchen Inhalten traumatisiert, andere gewöhnen sich an den schnellen Kick als Selbstmedikation gegen Langeweile, Frust oder Einsamkeit und entwickeln eine Sucht nach immer mehr oder härteren Inhalten.
Pornokonsum gefährdet die Empathie- und Beziehungsfähigkeit und hat Auswirkungen bis ins Erwachsenenleben. Ein regelmässiger Konsum fördert sexuelle Gewalt in Beziehungen und sexuelle Übergriffe unter Minderjährigen. Doch Kinder werden durch Pornografie nicht nur häufiger zu Tätern, sie sind vor allem selbst Opfer, deren Schutzgrenzen durch pornografische Inhalte übergangen und niedergerissen werden. Durch die beschleunigte Digitalisierung von Schule und Kinderzimmer ohne entsprechende Schutzkonzepte und durch die Ausstattung mit mobilen Endgeräten in immer jüngerem Alter werden bereits viele Grundschulkinder mit Inhalten konfrontiert, die ihre Fantasie vergiften und ihren Blick auf sich selbst und andere sexualisieren.
Damit dieser Missbrauchsskandal im deutschsprachigen Europa endlich mit griffigen Massnahmen bekämpft wird, rufen Tabea Freitag und ihre Mitpetitionäre auf, die Petition zu unterschreiben und gross weiterzuverbreiten.
Knapp 6’000 Personen haben bereits unterzeichnet. Unterschreiben auch Sie! Hier geht’s zur Petition: www.openpetition.de