Christophe Grudler, ein französischer EU-Abgeordneter, übt scharfe Kritik am Entscheid der Schweiz, amerikanische und nicht europäische Kampfflugzeuge zu beschaffen. Der Parteikollege von Präsident Macron, behauptet, dass der Schweizer Regierung offenbar gute Beziehungen zu China und den USA wichtiger sind als zur Europäischen Union, schreibt die Online-Plattform „blueNews“ am 2. Juli 2021. Der Bundesrat habe einen Informatik-Grossauftrag mit dem chinesischen Alibaba-Konzern und vier amerikanischen Firmen beschlossen. Die EU werde aussen vorgelassen und zeitgleich habe die Schweiz es verpasst ein Signal zu senden, dass die sie ihre Beziehung zur EU nach dem Nein zum Rahmenabkommen reparieren will, so Grudler weiter. Die Schweiz zeige der EU gleich zweimal den Mittelfinger, zuerst beim Rahmenabkommen und jetzt beim Kauf der amerikanischen Kampfflugzeuge.
Das Rahmenabkommen ist bekanntermassen nicht zustande gekommen. Das ist der Beschluss des Bundesrates und daraufhin gibt es nichts zu reparieren, auch wenn dies Herr Grudler anders sieht. Es ist richtig, dass die Europäische Union der wichtigste Handelspartner der Schweiz ist, aber die Schweiz ist mit Exporten von über 150 Milliarden Euros notabene auch der drittwichtigste Absatzmarkt der EU. Die Zahlen zeigen, dass beide Seiten in dem Masse profitieren, dass ein Dialog auf Augenhöhe stattfinden und Entscheide des Souveräns akzeptiert werden müssen. Letztlich geht es Christophe Grudler wahrscheinlich eher um das Scheitern des Rahmenvertrages. Aber auf solche Anklagen wie die von Herr Grudler sollte man in Zukunft besser verzichten und konstruktiv nach Lösungen suchen.