Gideon Levy, ein prominenter israelischer Journalist, der die „Ungerechtigkeit“ der jüdischen Siedlungen im biblischen Kernland seit Jahren anprangert und sich vehement für eine Zweistaatenlösung zwischen Israel und Palästina eingesetzt hat, beklagt, dass die jüdischen Siedler gewonnen haben und ein palästinensischer Staat unmöglich ist, schreibt das israelische Magazin „Israel Heute“ am 5. August 2021.
Levy weisst darauf hin, dass derzeit 700‘000 Juden in umstrittenen Gebieten leben, wenn man Ostjerusalem einbezieht. Der Traum von einem palästinensischen Staat sei ausgeträumt, so Levy weiter. Darum müsse man sich auf die Idee eines binationalen Staates konzentrieren, in dem die mehr als zwei Millionen Palästinenser im Westjordanland zu Bürgern mit vollem Wahlrecht würden.
Levys Vorschlag ist problematisch. Es ist ein Fakt, dass die Mehrheit der Palästinenser, auch wenn sie das Wahlrecht bekommen würden, nicht frei wählen könnten. Terroristische Gruppierungen wie die Hamas schreiben ihnen nämlich vor, was sie wählen sollen. Dies notabene unter Bedrohung ihres Lebens. Der Ausgang der Wahlen wäre daher nicht repräsentativ und die Idee von Levy demnach nicht realisierbar. Die Wahlen würden entgegen unserem Demokratieverständnis ablaufen.