Weihnachten soll in Europa im Mix der Religionen verschwinden. Die EU, die sich selbst auch als „#UnionOfEquality“ bezeichnet, fordert ihre Mitglieder in ihrem neuen Leitfaden auf, christlich besetzte Begriffe wie Weihnachten oder christliche Namen aus ihrem Vokabular zu streichen. Mit diesem Vorstoss gerade zu Beginn der Adventszeit hat sie für viele eine rote Linie überschritten.
Von Regula Lehmann
Dass die von Gleichheitswahn angetriebene Europäische Union (EU) ausgerechnet zu Beginn der Weihnachtszeit antastet, was vielen Menschen heilig ist, kann nur als unklug bezeichnet werden. Der Begriff „Weihnachten“ soll von EU-Kommissionsmitgliedern nicht mehr verwendet werden und statt „Maria und Johannes“ sollen in Zukunft nur noch religionsuntypische Namen verwendet werden. Weihnachtszeit soll durch Ferienzeit ersetzt werden – auch wenn bis zum 24. Dezember gar keine Ferien angesagt sind.
„Nicht alle Personen feiern die christlichen Feiertage und nicht alle Christen feiern diese an denselben Daten“, erklärt die EU ihre umstrittene Aufforderung. Nachdem jedoch die weihnächtliche Sprachzensur einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hat, will die EU den Leitfaden nochmals überarbeiten. Ein Sprecher aus Brüssel erklärte beschwichtigend, der Gebrauch des Wortes „Weihnachten“ sei selbstverständlich nicht verboten, es handle sich beim Leitfaden um ein „internes Dokument auf technischer Ebene mit dem Ziel, das Bewusstsein für inklusive Kommunikation zu erhöhen“.
Zu beruhigen vermag die EU damit nicht wirklich. Der Ausverkauf des christlichen Erbes, den die Europäische Union kontinuierlich vorantreibt, wird Europa in geistiger, sozialer und wirtschaftlicher Sicht teuer zu stehen kommen. Der deutsche Dichter Christian Morgenstern schrieb einst: „Wer Gott aufgibt, der löscht die Sonne aus, um mit einer Laterne weiterzuwandern.“ Ein solch unsinniges Verhalten sollte sich weder Europa noch die Schweiz leisten. Es ist Zeit für Weihnachten – gerade jetzt, vielleicht mehr denn je.