Eine ausgeprägte Geschicklichkeit mit Werkzeugen fördert das grammatikalische Verständnis. Dies fand ein Team des Forschungszentrums INSERM in Lyon heraus, wie das Wissensmagazin „Science“ vom 12. November 2021 berichtet. In Experimenten wurde festgestellt, dass ein besserer Umgang mit Werkzeug ein besseres Verständnis von verschachtelten Sätzen aufzeigt. Die Forscher erklärten, dass für das Sprachverständnis und Sprechen nicht nur sprachspezifische Zentren im Hirn aktiviert werden, sondern auch Areale für Wahrnehmung und Motorik. Zudem fanden sie heraus, dass ein Werkzeugtraining die linguistischen Leistungen verbessert und umgekehrt auch Sprachtraining das Geschick im Umgang mit Werkzeug.
Die Verknüpfung von Motorik und Sprache erklärt auch, weshalb die Nutzung von Gesten beim Lernen von Fremdsprachen hilfreich ist. Mithilfe der neuen Erkenntnisse können nun Trainingsprogramme für Menschen nach einem Schlaganfall oder Kinder mit Sprachstörungen entwickelt werden.