Die vom Verein „Rassemblement des Musulmans de Pessac“ verwaltete Al-Farouk-Moschee im Stadtteil Pessac in der Nähe der Stadt Bordeaux musste wegen Förderung des „radikalen Islam“ und „Verbreitung salafistischer Ideologien“ schliessen. Nun wurde die Schliessung am 23. März 2022 vom Verwaltungsgericht wieder aufgehoben.
Gemäss der Pressemitteilung der Präfektur Gironde vom 14. März 2022 wurde den Moscheeverantwortlichen vorgeworfen, dass ihre regelmässigen Predigten und Äusserungen dazu aufgerufen haben, die Gesetze der Republik nicht zu respektieren, Terroranschläge zu rechtfertigen und die „Märtyrer“ zu verehren. Für sie seien die französischen Gesetze „mit dem Islam unvereinbar“. Zudem würden Hassbotschaften gegen Israel verbreitet und terroristische Organisationen oder Personen unterstützt.
So musste die Moschee wegen Förderung des „radikalen Islam“ und „Verbreitung salafistischer Ideologien“ schliessen – was das Verwaltungsgericht jedoch nun aufhob. Nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts kündigt die Präfektur Gironde am 24. März 2022 an, dass das Innenministerium gegen die Entscheidung Berufung beim Staatsrat einlegt.
Im August 2021 verabschiedete Frankreichs höchste Verfassungsbehörde das sogenannte „Anti-Separatismus“-Gesetz. Damit ist es strafbar, wenn Menschen im Internet Hassaufrufe, Drohungen oder Einschüchterungen verbreiten. Zudem soll verhindert werden, dass Islamisten die Kontrolle über Moscheen in Frankreich haben. Auch die Finanzierung von Moscheen aus dem Ausland wird genauer und stärker kontrolliert. Alle Verbände, die Zuschüsse erhalten, müssen sich verpflichten, „die Grundsätze und Werte der Republik zu respektieren“.