Eine mögliche Aufhebung des Grundsatzurteils „Roe vs. Wade“ zur Abtreibung aus den 1970er-Jahren heizt in den USA die Stimmung und die Gewalt an. Die Abtreibungsfrage offenbart den bestehenden Kulturkampf und birgt die Gefahr einer Gewaltspirale.
Sollte dieses Grundsatzurteil in den USA tatsächlich fallen, droht die aktuell ausgebrochene Gewalt der Abtreibungsbefürworter weiter auszuufern mit unabsehbaren Folgen. Bereits versammelten sich Demonstranten vor den Wohnhäusern der obersten Richter Brett Kavanaugh und John Roberts und kündigten an, zu randalieren, sollte das Urteil „Roe vs. Wade“ fallen. Zudem wurden Büros von Lebensschutzorganisationen beschädigt und Kirchen mit Schriftzügen „Mein Körper, meine Entscheidung“ beschmiert.
All diese Vorkommnisse in den USA, im „Land der Freiheit und Demokratie“, zeigen die Tragweite dieses Urteils auf. Es geht nicht „nur“ um die Abtreibung an sich, sondern letztlich um ein Menschen-, Welt- und Gesellschaftsbild. Was schon lange offenkundig war, wird durch diese Geschehnisse deutlich sichtbar: Die Abtreibung steht für einen schon lange bestehenden Kulturkampf, der in eine neue und weitaus gefährlichere Phase tritt und ein eklatantes Demokratie- und Toleranzdefizit bestimmter Kreise von Abtreibungsbefürwortern zutage fördert – Ausschreitungen und Gewaltexzesse inklusive.