Im Rahmen der Eröffnungsfeier des 53. Studienjahres der „Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel“ (STH Basel) und der Diplomfeier wurde Peter Hahne für sein jahrzehntelanges, journalistisches Wirken die Ehrendoktorwürde verliehen. Rund 350 Personen wohnten der Veranstaltung am 1. Oktober 2022 bei. Der „Grosse Festsaal“ im Langasthof Riehen war um 14 Uhr bis auf den letzten Platz besetzt.
Von Pfr. Beat Laffer
Begrüsst wurden die Anwesenden von Rektor, Dr. Jacob Thiessen, Professor für Neues Testament, welcher an der Feier auch den langjährigen Prorektor, Pfr. Dr. Jürg Buchegger verabschiedete. Den ganzen Anlass umrundete musikalisch der deutsche Liedermacher Jörg Swoboda mit Texten, die zum Nachdenken einluden.
Professor Dr. Harald Seubert würdigte das Wirken von Peter Hahne, geprägt von Humor und fröhlicher Ironie. Hahne sei ein offen bekennender Christ, der sich der Wahrheit von Gottes Wort und Massstäben verpflichtet sehe. Mit Hinweis auf das neuste Buch von Hahne, „Das Mass ist voll“, betonte er, es würde „jeder Verlag aufatmen, wenn er ein Buch von Hahne verlegen könnte“. Im hart umkämpften Verlagsgeschäft sei das eine Auszeichnung seiner journalistischen Arbeit. Hahne sei in vielfältiger Hinsicht eine Ermutigung für Christen in der heutigen Gesellschaft. Ihn verstehe man. Er rede Klartext und rief Martin Luther, den Reformator, in Erinnerung: „Man muss dem Volk aufs Maul schauen.“. Damit meinte Luther nicht, dass man das predigen sollte, was die Menschen gerne hören möchten, sondern dass man so reden, schreiben, predigen solle, dass die Menschen es verstehen würden: Mainstream „Nein“, Verständlichkeit „Ja“!
Spitzenplatz auf der Spiegel-Bestsellerliste
Peter Hahnes Leben zeugt von einer eindrucksvollen Biografie. Geboren 1952, studierte er Theologie, Philosophie und Germanistik. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren u.a. die Chefredaktion Politik des Saarländischen Rundfunks, seit 1985 seine Tätigkeit beim ZDF als Moderator und Redakteur der Nachrichtensendung heute und heute-journal und von 1999 bis 2010 als stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstudios. Anschliessend erhielt Peter Hahne eine nach ihm benannte sonntägliche Talkshow. Er verfasste zahlreiche Bestseller mit acht Millionen Gesamtauflage. Monatelang und regelmässig erreichte er Spitzenplätze auf der Spiegel-Bestsellerliste. 18 Jahre war er Rastmitglied der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), das höchste Leitungsgremium der evangelischen Kirche in Deutschland.
In seinem Festvortrag referierte Hahne am Anlass zum Thema „Holt Gott zurück in die Politik! – Der Ausweg aus der Krise“. Aus seinem reichlich befrachteten Berufsleben beleuchtete er Bereiche und Felder in Politik und Wirtschaft, aber ebenfalls im Journalismus, die ihre Auswirkungen auf unser persönliches Leben haben. Insgesamt drifte unsere Gesellschaft in die Gott-Losigkeit ab, wobei er die „Fristenlösung“, die Abtreibung von Kindern im Mutterleib als Beispiel aufzeigte. Die Menschen hätten vergessen, dass sie Gott vergessen haben. Hahne rief in Erinnerung, dass jeder Mensch, ob in hoher Stellung oder nicht, nach seinem Tod vor Gott werde Rechenschaft ablegen müssen. Es geht somit um die Verantwortung vor Gott im alltäglichen, im privaten und öffentlichen Leben.
Ausweg aus der Krise
Den Ausweg aus dieser Krise der Gottentfremdung in unserer westlichen Gesellschaft sieht Hahne darin, dass man wieder zu den Werten Gottes steht, nicht schweigt, sondern sie einfordert. Diese Werte seien nicht dem Mainstream, dem Zeitgeist, unterworfen. Sie wechseln nicht, sondern sind absolut und nicht relativ. Dazu gehören zum Beispiel die Zehn Gebote, auf denen die Freiheit des Einzelnen und der Gesellschaft beruht.
Wer diese Werte einfordert, dem bläst allerdings der Wind hart ins Gesicht, machte Hahne sehr deutlich. Dabei gelte gleichzeitig die Wahrheit: „Ich halte stand, weil ich von Gottes Wort gehalten werde“ und „Glauben heisst wissen, was trägt“. Hahne rief die Sätze von Jesus aus der Bergpredigt den Zuhörern zu: „Ihr seid das Salz; ihr seid das Licht der Welt. (Matth 5,13–16) Hierbei gehe es nicht nur um Privatreligion, sondern desgleichen um den öffentlichen Raum in der Gesellschaft. Dies schrieb bereits der Apostel Paulus, lebend im nichtchristlichen Staat der Römer, den Christen in Rom zu: „Und seid nicht gleichförmig dieser Welt [passt euch nicht dem Zeitgeist an]“. (Röm 12,2a)
Der christliche Glaube bearbeitet nicht Angst und Hoffnungslosigkeit, sondern es ist der Glaube, der erlöst zum neuen, ewigen Leben, der Zukunft im Hier und im Jetzt verbreitet, so könnte man das Fazit des Vortrages zusammenfassen. Hahne bot damit dem Publikum einen ermutigenden Ausblick, welcher auch entsprechend für Beifall sorgte.
Buchtipp: Peter Hahne „Niemals aufgeben!“, mediaKern Verlag, 13. Auflage 2015