Angesichts des ersten Jahrestages der Militärinvasion Russlands in der Ukraine hat Kardinal Hollerich, Präsident der COMECE (Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union), den Appell der EU-Bischöfe an den Angreifer wiederholt, „die Feindseligkeiten unverzüglich auszusetzen und seine Streitkräfte unter voller Achtung des internationales Rechst und der territorialen Integrität der Ukraine zurückzuziehen“. Zum ersten Jahrestag des Überfalls der russischen Truppen auf die Ukraine, am 24. Februar 2023, veröffentlichte die COMECE eine Erklärung der EU-Bischöfe mit dem Titel: „Bitte stoppen Sie diesen ‚Kriegswahnsinn‘“!
In der Erklärung heisst es: „Am 24. Februar 2022 wurden Europa und die ganze Welt von schockierenden Berichten über den Beginn der russischen Militärinvasion in der Ukraine geweckt. Heute, zwölf Monate später, sind wir nach wie vor zutiefst betrübt über das entsetzliche menschliche Leid und den immensen materiellen und geistigen Schaden, den diese sinnlose Aggression der ukrainischen Bevölkerung Tag für Tag zufügt. Der Krieg im Herzen Europas hat auch die europäische und globale Friedensarchitektur in ihren Grundfesten erschüttert und die gesamte Menschheit mit der Angst vor einer unkontrollierbaren Eskalation mit katastrophalen Folgen für die gesamte Menschheit erfüllt.“
Die Bischöfe der COMECE hätten nicht aufgehört, den Aggressor aufzufordern, die Feindseligkeiten sofort einzustellen. Am Jahrestag „wiederholen wir unseren eindringlichen Appell“, so die Erklärung weiter. Zudem hat das ukrainische Volk „das Recht, sich gegen die brutale und nicht zu rechtfertigende militärische Aggression zu verteidigen, um in seinem unabhängigen und souveränen Land ein Leben in Würde, Sicherheit und Freiheit zu führen“, betonen die Bischöfe.
Der Präsident der COMECE würdigt auch die unermüdlichen Bemühungen der europäischen Entscheidungsträger, der Ukraine humanitäre, finanzielle und politische Hilfe sowie angemessene und verhältnismässige militärische Unterstützung zukommen zu lassen. Er ermutigt auch die europäischen Staats- und Regierungschefs, „ihre Solidarität mit der Ukraine während des Krieges und auch danach aufrechtzuerhalten und dabei nicht in Müdigkeit oder Gleichgültigkeit zu verfallen“.
Schliesslich unterstützen die EU-Bischöfe die laufenden „europäischen und internationalen Bemühungen zur Dokumentation von Kriegsverbrechen, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen“, und setzen ihre Hoffnung auf „erneute multilaterale diplomatische Bemühungen, die durch einen globalen Friedensgipfel vorangetrieben werden könnten“.
Die Erklärung schliesst sich an eine Reihe von Initiativen an, die die COMECE seit Beginn des Krieges ergriffen hat, darunter ein eindringlicher Appell für den Frieden in der Ukraine und in ganz Europa, der von den EU-Bischöfen während ihrer Herbstvollversammlung 2022 verabschiedet wurde.
Quelle: APD, Erklärung der EU-Bischöfe (auf Englisch)