Jordan B. Peterson (*1962), der inzwischen weltbekannte Ideologiekritiker, vollzog eine Hinwendung zum christlichen Glauben. Auf 48 Seiten publiziert er in Buchform sein „Konservatives Manifest“.
Von Pfr. Michael Freiburghaus
Darin erklärt er 13 christlich-konservative Werte: von Demut (im Sinne von Lernen), über Wahrheit, Leistung, Gerechtigkeit bis zur Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Beeindruckend darin ist sein Spagat, der er für heutige Verhältnisse macht: Er setzt sich sowohl für „Freiheit, Autonomie und Tradition“ als auch für die „Armen, Unterdrückten, Ausgegrenzten und Schwachen“ ein und zeigt damit, dass dies kein Widerspruch ist, sondern im Gegenteil zusammengehört (S. 38–39).
Das Buch ist gut lektoriert und bietet eine durchaus gehobene Sprache. Drei Resonanzen, verfasst von Birgit Kelle, Norbert Bolz und Alexander Grau, bilden ein gelungenes Gegengewicht zu Petersons manchmal fast zu positiv erscheinendem Menschenbild. Zusammengefasst gelingt Peterson und den drei Co-Autoren damit ein leidenschaftliches Plädoyer für christlich-konservative Politik: „Konservative können Eigenverantwortung, feste soziale Bindungen in Ehe, Familie und Beruf sowie echtes soziales Engagement als gültige und verlässliche Gegenmittel anbieten gegen den Nihilismus eines unangebrachten Zynismus, die Verlockung des kurzfristigen Vergnügens und die demoralisierenden Folgen der ungläubigen Hoffnungslosigkeit“ (S. 22). Ein starkes Statement, das sich zu lesen lohnt, gerade auch für die Schweiz im Angesicht der bevorstehenden Herbstwahlen.
Jordon B. Peterson, Konservatives Manifest
Fontis, 2023, ISBN: 978-3-03848-242-0