Der Islam wächst in Deutschland weiterhin. Dies geht aus der Studie „Zusammenleben in religiöser Vielfalt“ der Bertelsmann-Stiftung hervor. Die Studie analysiert die religiöse Landschaft Deutschlands auf der Grundlage der Daten des Religionsmonitors 2023. Hierfür wertete das Sozialforschungsinstitut Infas die Ergebnisse einer Befragung im Juni und Juli 2022 von 4363 Bürgern ab 16 Jahren aus.
Demnach ist der Islam die zweitgrösste Religionsgemeinschaft in Deutschland nach dem Christentum, dem 50 Prozent der Deutschen nach eigenen Angaben angehören. 8,5 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam. Weitere Religionsgemeinschaften sind der Hinduismus (1,3 Prozent), der Buddhismus (0,9 Prozent) und das Judentum (0,3 Prozent). 35,9 Prozent der deutschen Bevölkerung geben an, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören. 1950 zählten sich noch 96 Prozent der Bundesbürger zu den beiden grossen Kirchen. Heute sind mittlerweile nur noch rund 50 Prozent katholisch oder evangelisch.
Eine grosse Herausforderung
Damit erlebt der Islam in Deutschland ein kontinuierliches Wachstum. Die muslimische Gemeinschaft hat in den letzten Jahren mehr Mitglieder gewonnen und ihre Präsenz in der deutschen Gesellschaft verstärkt. Eine der Hauptursachen für das Wachstum des Islam in Deutschland ist die Zuwanderung aus mehrheitlich muslimischen Ländern. In den vergangenen Jahrzehnten kamen viele Menschen muslimischen Glaubens als Arbeitsmigranten, Flüchtlinge oder durch Familiennachzug nach Deutschland.
Darüber hinaus spielt auch eine höhere Geburtenrate unter Muslimen eine Rolle. Statistiken zeigen, dass muslimische Familien im Durchschnitt mehr Kinder haben als andere religiöse oder nichtreligiöse Gruppen. Dies alles führt langfristig zu einer grösseren muslimischen Bevölkerung in Deutschland, das damit vor grossen Herausforderungen steht.