„Im Vergleich mit Johnny Cash sind wir alle Weicheier!“, sagte einst Bono von U2. Keine Frage, er war eine der legendärsten, erfolgreichsten, aber auch umstrittensten Musiker des letzten Jahrhunderts: Johnny Cash hat Generationen begeistert. Zum 20. Todestag am 12. September 2023 gewährt Journalist Matthias Huff in „Johnny Cash – Meine Arme sind zu kurz, um mit Gott zu boxen“ packende und facettenreiche Einblicke in das bewegte Glaubensleben des „Man in Black“.
Spannend erzählt der Autor von dem, was Johnny Cash geprägt hat. Sein Image als „Man in Black“, sein häufiges Scheitern in den Versuchen ein guter Vater und Ehemann zu sein, konnten eins nicht auslöschen: seine Hoffnung auf einen gnädigen Gott und der tiefe Glaube, auch als Alkohol- und Drogenabhängiger, der für seine Exzesse bekannt war, Erlösung zu finden. In seinen Konzerten sang der Musiker stets neben Mörderballaden auch Gospels.
Wer war der tiefgläubige Mann hinter der düsteren Ausstrahlung? Der Autor und Journalist Matthias Huff hat sich als langjähriger Fan und Kenner der Musik-Szene tief in das Leben von Johnny Cash begeben: durch Cashs Kindheit und Jugend, die geprägt waren von der harten Arbeit auf den Baumwollfeldern Arkansas, seiner Zeit als GI bei der Air Force in Landsberg bis auf die grossen Bühnen der Musikwelt. Nach drei Jahren als Soldat in Deutschland wird er in den 50er-Jahren zum grössten Rock ’n’ Roll-Star neben Elvis Presley. Ende der 60er-Jahre erreicht er mit legendären Gefängniskonzerten seinen Karrierezenit.
Doch es gibt auch andere Seiten: Zeit seines Lebens verbrachte Cash in der Ambivalenz zwischen seinem Image und den oft gescheiterten Versuchen, ein guter Vater und Ehemann zu sein. Die frisch erschienene Biografie zum 20. Todestag des Musikers liefert Einblicke in diese menschlichen wie verletzlichen Seiten des Weltstars und inspirieren auch heute. Zudem zeigt sie den christlichen Glauben auf, den Cash hatte, der ihn prägte und von Journalisten, die über ihn berichteten, gerne verdrängt wurde. Nach dem Tod seiner Frau June stellte Cash in einem seiner letzten Interviews auf die Frage, ob er wütend auf Gott sein, weil er ihn alleine gelassen hatte, klar: „Nein, ich bin nicht wütend auf Gott.“ Und ergänzte, als er im Rollstuhl weggefahren wurde: „Meine Arme sind zu kurz, um mit Gott zu boxen.“