Die Welt sieht schwarz – Black Friday schreit es, wo auch immer man hinschaut. Spare, wo du kannst! Kaufe, was du willst! Und dann? Dann stellt sich die Erkenntnis ein, dass Geben seliger ist als Nehmen. Aus diesem Gedanken heraus entstand im Jahr 2012 in den USA der „GivingTuesday“, der am Dienstag nach dem Black Friday stattfindet.
Von Ursula Baumgartner
Dieses Jahr am 28. November begangen, will der GivingTuesday im Zeichen des Gebens, Schenkens und Spendens stehen. Und das ist überaus nötig. Die Kriege in der Ukraine und in Israel haben viele Menschen ins Elend gestürzt. Sie sind daher für jede Hilfe und Unterstützung dankbar. Doch man muss nicht in die Ferne schweifen. Not gibt es auch vor der Haustür – und viele Hilfsorganisationen, die sich dieser Not in der Schweiz oder in den europäischen Nachbarländern annehmen. So kann der GivingTuesday Anlass dazu sein, für die eigene (vergleichsweise) Sorglosigkeit dankbar zu sein und zu versuchen, die Sorgen anderer zumindest etwas zu lindern.
Darüber hinaus könnte man dem GivingTuesday aber auch noch eine andere Bedeutung verleihen, nämlich indem man die beiden Wörter trennt: Giving Tuesday. Warum sich nicht an diesem Tag einmal bewusst Zeit nehmen für einen Besuch bei der Tante im Altenheim, für einen Anruf, den man immer wieder auf morgen verschiebt, oder dafür, der gestressten jungen Mutter von nebenan eine Arbeit abzunehmen? Auf diese Weise könnte man am GivingTuesday im kleinen Umfang dazu beitragen, Sorgen zu zerstreuen oder Not zu lindern. Ein geschenkter Dienstag sozusagen!