Norma, Violetta, Lucia, Tosca, Aida, Medea. Nein, dies sind nicht die neuesten Trendnamen für kleine Mädchen. Dies sind die Namen einiger Opernfiguren, mit denen die wahrscheinlich grossartigste Sopranistin aller Zeiten berühmt wurde: Maria Callas.
Von Ursula Baumgartner
100 Jahre alt würde Maria Callas in diesen Tagen. Jedoch gibt es Unsicherheiten bezüglich des genauen Datums – ist nun der 2., der 3. oder vielleicht doch der 4. Dezember 1923 der Geburtstag dieser unvergleichlichen Sängerin, die unglaubliche Höhen erreichte und innerhalb von 25 Jahren in rund 600 Opernvorstellungen auftrat?
Geboren als Cecilia Sophia Anna Maria Kalogeropoulos in New York als Tochter eines griechischen Einwandererpaares, begann sie bereits im Teenageralter mit einer Gesangsausbildung. Ihre unvergleichliche Stimme machte sie schnell berühmt: Mit einem Tonumfang von fast drei Oktaven gab es nicht viele Rollen, denen sie nicht gewachsen war. 1951 sang sie die Titelrolle in Verdis Oper „Aida“ in Mexiko-Stadt. Der Auftritt schrieb Geschichte, als Callas am Ende des 2. Aktes – entgegen der Partitur – die Siegerszene mit einem hohen Es beendete. Dass das Orchester noch spielte, interessierte das Publikum daraufhin nicht mehr – es brach in haltlose Begeisterungsstürme aus.
Nach einer langen, erfolgreichen, kräftezehrenden Karriere und verschiedentlichen Enttäuschungen im privaten Bereich erlag Maria Callas am 16. September 1977 im Alter von nur 53 Jahren in Paris einem Herzinfarkt. Sie hinterlässt unzählige Zeugnisse ihres unglaublichen Talents, die bei dankbaren Musikliebhabern immer noch für Gänsehaut sorgen und ihnen die Tränen in die Augen treiben.
Grazie di tutto, La Divina!