Das Berner Kantonsparlament will geschlechtsverändernde medizinische Eingriffe zukünftig erst bei Volljährigen erlauben. Der Grosse Rat nahm am 6. Dezember 2023 die von Tom Gerber (EVP) eingereichte Motion mit 76 zu 75 Stimmen an. Politiker der SVP, FDP, EDU und EVP unterstützten den Vorstoss, während SP, Grüne, GLP und Mitte ihn ablehnten. Die Umsetzung der Richtlinienmotion liegt nun im Zuständigkeitsbereich der Regierung. Gefordert wird unter anderem, dass der Kanton die Beratung in diesem Bereich ausbaut.
Ein Kommentar von Regula Lehmann
Endlich ein Kantonsparlament, das Vernunft und Augenmass und Jugendschutz höher gewichtet als das Lobbying von Transgender-Aktivisten. Auch wenn der Entscheid im Berner Kantonsparlament äusserst knapp gefallen ist, geht seine Signalwirkung weit über Bern hinaus. Auch in anderen Kantonsregierungen dürften vorausschauend denkende Politiker den Mut finden, biologischen und entwicklungspsychologischen Fakten wieder mehr Gewicht zu geben als wirren Ideologien, die den Realitätstest schlicht und einfach nicht bestehen. Fakt ist, dass es nur zwei Geschlechter gibt und dass Geschlecht weder frei wählbar noch „zugewiesen“, sondern biologisch angelegt und daher „gegeben“ ist.
Äusserste Zurückhaltung bei irreversiblen Eingriffen
Mit einer grossen Mehrheit stimmte der Kantonsrat dem zweiten Punkt der Motion zu. Dieser beauftragt die Regierung, bei Jugendlichen mit einer Geschlechtsverunsicherung bis zur Volljährigkeit nichtmedizinische und reversible Ansätze zu bevorzugen. Erfreulich ist, dass sich auch Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) für eine Zustimmung zur Motion Gerber aussprach. Schnegg begrüsst es, dass seine Direktion dank der Annahme der Motion nun an die Spitäler appellieren kann, solch irreversible Eingriffe bei Kindern und Jugendliche nur mit äusserster Zurückhaltung durchzuführen.
Die Berner Gesundheitsdirektion hat mit der Annahme der Motion den Auftrag erhalten, Jugendliche in Fragen zur geschlechtlichen Identität besser zu begleiten. Was auch dringend nötig ist: Zahlreiche Erfahrungsberichte zeigen nämlich, dass Minderjährige oft in ihrer unreifen Selbstdiagnose bestätigt und sehr einseitig in Richtung einer Transition beeinflusst werden, mit fatalen gesundheitlichen Konsequenzen. Motionssprecher Tom Gerber (EVP/Reconvilier) begründete seinen Vorstoss denn auch damit, dass infrage gestellt werden müsse, ob Minderjährige in der Lage seien, die Hintergründe und Auswirkungen einer Geschlechtsumwandlung tatsächlich und umfassend zu ermessen.
Tik-Tok als Trans-Treiber
Dass Jugendliche heute stark durch Influencer auf den sozialen Medien beeinflusst werden, ist offensichtlich. Ebenso belegt die Hirnforschung, dass Teenager aufgrund des Totalumbaus ihres Gehirns während der Pubertät noch keineswegs fähig sind, die lebenslangen Konsequenzen geschlechtsverändernder Eingriffe abzuschätzen. Wenn Grossrätin Rahel Ruch (Grüne/Bern) während der Verhandlung behauptete, urteilsfähige Jugendliche könnten über einen solchen Eingriff entscheiden, ignoriert sie damit sowohl die Hirnforschung wie auch Entwicklungspsychologie und Erfahrung. Teenager wissen oft nicht vollumfänglich, was sie tun bzw. welche Konsequenzen ihr Tun hat. Wäre dies anders, würde es keinen Sinn machen, dass Jugendliche erst mit 18 Jahren Auto fahren, ohne elterliche Zustimmung heiraten oder abstimmen dürfen.
Schnelle Antworten in Frage stellen
„Man muss heute den Mut haben, schnelle Antworten in Frage zu stellen, vor allem, wenn es um die Behandlung von Krankheiten geht, die irreversible Folgen mit sich bringen“, hielten die Motionäre in ihren Voten fest. Solange Experten vor noch zu wenig erforschten Nebenwirkungen und Folgeschäden warnen, plädieren die Vertreter des explorativen Behandlungsansatzes zurecht dafür, dass das Prinzip der Vorsicht angewendet werden sollte. Es gilt, übereilte Eingriffe mit irreversiblen Folgen vor Erreichen des Erwachsenenalters zu vermeiden und bis zur Volljährigkeit ausschliesslich nicht-medizinische und umkehrbare Therapiemethoden einzusetzen. Gerade in einer Zeit, in der die Jugendpsychiatrien voll sind, weil immer mehr Jugendliche instabil sind, gilt es, verunsicherte Minderjährige haltgebend zu begleiten. Sie mit Absicht in ihrer Geschlechtsidentität zu verunsichern, wie manche Transgender-Aktivisten es auf ihre Agenda gesetzt haben, ist ein Ziel, dem in Zukunft hoffentlich noch viele Parlamentarier entschlossen einen Riegel vorschieben werden.
Um Kinder und Jugendliche vor Transgender-Schäden zu bewahren, sensibilisiert Zukunft CH die Schweizer Bevölkerung, Ärzte und Politiker mit dem sechsseitigen Infobulletin „Im Fokus: Trans-Kind“. Dieses kann unter 052 268 65 00 oder via Bestellformular bestellt werden.
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