Warum liess König Herodes nach der Geburt Christi alle kleinen Buben in und um Bethlehem ermorden? Mein fünfjähriger Neffe brachte die Erklärung kindlich-hervorragend auf den Punkt: „Er hatte Angst, dass Jesus ihm seine Königkeit wegnimmt.“
Von Ursula Baumgartner
In katholischen Kreisen gedenkt man am 28. Dezember der „Unschuldigen Kinder“, der Kinder also, die unter König Herodes ihr Leben lassen mussten. Die drei Weisen aus dem Morgenland, so berichtet der Evangelist Matthäus, erkundigten sich am Hofe des Herodes danach, wo „der neugeborene König der Juden“ zu finden sei. Aus Angst davor, Macht, Einfluss, ja, vielleicht gar tatsächlich seine Krone zu verlieren, gab Herodes daraufhin den Befehl, alle eventuellen Konkurrenten auf den Königsthron zu ermorden. Diesem „Kindermord von Bethlehem“ fielen alle Knaben bis zu einem Alter von zwei Jahren in der Gegend zum Opfer. Diese Kinder hatten nichts verbrochen, doch ein panischer Machthaber sah sie als Bedrohung für seine royale Karriere an.
Die „Unschuldigen Kinder“ des 21. Jahrhunderts
Und das Töten im Namen der eigenen Lebensplanung geht weiter. Die Zahl der Abtreibungen in der Schweiz steigt seit einigen Jahren stetig wieder an. Allein im Jahr 2022 wurde es 11‘133 Kindern von ihren eigenen Eltern verwehrt, das Licht der Welt zu erblicken. 11‘133 Menschen, denen manche sogar das Menschsein noch absprechen, wurde das Recht auf Leben genommen. Sie hatten nie die Chance, ihre Eltern kennenzulernen, die Sonne auf ihrer Haut zu spüren, ein lachendes Gesicht zu sehen oder ihr Umfeld mit ihren einzigartigen Gaben zu erfreuen. Als Grund wird am häufigsten angegeben, dass derzeit kein Kinderwunsch bestehe oder dass ein Kind als unvereinbar mit der beruflichen Situation angesehen werde. Frauen, die ein oder mehrere Kinder haben, begründen eine Abtreibung oft damit, dass sie bereits „genügend Kinder“ hätten.
Man stelle sich die entsetzten Zeitungsüberschriften vor, würde eine Frau (oder auch ein Mann!) das einjährige Kind töten – und als Grund einen der obigen angeben. Warum akzeptieren wir „kein (weiterer) Kinderwunsch“ oder „mein Job ist mir gerade wichtiger“ als Grund für eine Abtreibung, während diese Aussagen nach der Tötung eines Kleinkindes für mehr als nur Empörung sorgen würden? Weil wir als Gesellschaft in Wahrheit Kinder vor der Geburt nicht als Kinder wahrnehmen, sondern vielleicht als Teil oder Eigentum (und damit „Verfügungsmasse“) ihrer Mutter. Doch Kinder sind Kinder von Anfang an, auch schon im Mutterschoss. Wenn wir ihnen das absprechen, wenn wir gleichgültig bleiben angesichts ihrer massenhaften Tötung, wirken wir mit daran, dass es auch im Jahr 2024 unzählige weitere „Unschuldige Kinder“ geben wird.
Ein Kind ist Kind von Anfang an! Zukunft CH hat den Faltflyer „Wunder Kind“ erstellt, damit sich möglichst viele Menschen über die vorgeburtliche Entwicklung des Kindes informieren und darüber staunen können. Der Flyer kann über das Bestellformular oder telefonisch unter Tel. 052 268 65 00 bezogen werden – gerne auch in grösseren Mengen zum Verteilen.