Die Anzahl der Asylanträge in Deutschland verzeichnete im Jahr 2023 einen Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese besorgniserregende Entwicklung spiegelt sich in den aktuellen Statistiken des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge wider. Demnach stellten insgesamt fast 352‘000 Flüchtlinge einen Asylantrag. Die Statistik berücksichtigt dabei nicht die über eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine. Diese erhalten automatisch Schutz, ohne ein Asylverfahren durchlaufen zu müssen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge betont, dass die steigende Zahl der Asylanträge eine ernsthafte Herausforderung für die Asyl- und Integrationspolitik darstellt.
Die meisten Antragsteller stammen aus Syrien, der Türkei und Afghanistan. Syrien führte mit 104’000 Erstanträgen seit Jahresbeginn, gefolgt von der Türkei mit 62’624 und Afghanistan mit 53’582 Anträgen. Die Anerkennungsquoten variieren erheblich. 88 Prozent der Anträge aus Syrien wurden positiv beschieden, doch nur 13 Prozent der Anträge aus der Türkei.
Die CDU/CSU-Fraktion kritisiert die Asylpolitik der Ampel-Koalition. Die Bundesregierung bekomme die Migrationskrise nicht in den Griff, heisst es aus ihren Reihen. Die Opposition fordert angesichts der steigenden Zahlen eine Asyl- und Integrationswende. Auch die deutsche Bevölkerung betrachtet das Thema zunehmend angespannt. Fast zwei Drittel der Deutschen sind laut dem ZDF-Politbarometer überzeugt, dass Deutschland mit der aktuellen Flüchtlingssituation überfordert ist.