In einem wegweisenden Schritt hat Frankreich zum Jahresbeginn ein neues Gesetz verabschiedet. Die französische Regierung will nun keine weiteren Imame aus dem Ausland zulassen. Präsident Emmanuel Macron hatte dies bereits im Jahr 2020 angekündigt. Das Verbot zielt darauf ab, die Integration und den französischen Laizismus zu fördern. Imame, die in Frankreich tätig sind, müssen nun ihre Qualifikationen und ihre Kenntnisse über die französische Gesellschaft nachweisen.
Derzeit sind in Frankreich noch 300 Vorbeter tätig, die von den Regierungen Algeriens, Marokkos und der Türkei geschult und entsandt wurden. In ihren Herkunftsländern haben sie sogar den Status von Staatsbeamten. Ab April 2024 müssen sie, wenn sie weiter praktizieren wollen, einen neuen Status erwerben. Ausserdem werden sie dann direkt von ihren in Frankreich ansässigen Moscheevereinen bezahlt.
Die Beendigung der Entsendung ausländischer Imame ist Teil eines umfassenderen Massnahmenpakets, das Präsident Macron im Februar 2020 zur Bekämpfung des „islamistischen Separatismus“ initiiert hatte. Das Gesetzespaket will die Finanzierung französischer Moscheen aus dem Ausland unterbinden. Das Kabinett billigte es als Reaktion auf die Terroranschläge von Nizza und Paris im Dezember 2020.