Immer mehr Schweizer Verlage und Buchhandlungen springen auf den Zug der Gender-Ideologie auf. Aktuell bewerben z.B. der Zuckersüss-Verlag sowie Ex Libris und Orell Füssli ein Kinderbuch mit dem Titel „Körper sind toll“. Mit diesem wolle man kleinen Kindern zeigen, „wie individuell und schön jede Figur und jedes Körperteil ist“. So weit, so gut. Doch man fragt sich, ob man wirklich schon Dreijährige mit den Konzepten „non-binär“ und „transgender“ konfrontieren muss.

Von Ursula Baumgartner

Körper sind toll. Dieser Aussage kann so ziemlich jeder Biologe und Mediziner zustimmen und auch jeder andere, der sich ein wenig mit Anatomie und Physiologie auskennt. Ja, es ist toll, wie jedes Organ im Körper seine Aufgabe hat, wie verschiedene Organe zusammenarbeiten und wie man aus dem Bau eines Organs seine Funktion ableiten kann.

Echte und vermeintliche „Body Positivity“

Kindern dies in jungem Alter nahebringen zu wollen, ist selbstverständlich etwas Positives. Auch ist es sehr zu unterstützen, dass Kinder gar nicht erst falsche Schönheitsideale entwickeln, die doch so oft ein Zerrbild von echter Schönheit sind. Gegen diese Art der „Body Positivity“ ist nichts einzuwenden.

„Körper sind toll“, verfasst von der amerikanischen Autorin und Illustratorin Tyler Feder, geht jedoch darüber hinaus. Das Bilderbuch, das für Drei- bis Sechsjährige konzipiert ist, zeigt gezeichnete Körper, mal mit mehr, mal mit weniger, mal mit sehr wenig Kleidung, je nach Situation. Auf jeder Seite findet sich ein eingängiger, gereimter Vierzeiler, der endet mit „Körper sind toll!“

Gender-Ideologie im Kinderzimmer

Problematisch wird es, wenn diese Gedichte dazu genutzt werden, schon Kleinkindern die Dogmen der Gender-Ideologie in den Kopf zu hämmern. So heisst es auf einer Seite:

„Körper, die sich unterscheiden,
männlich, weiblich, keins von beiden,
sind in einem gleich, jawoll!
Körper sind toll!“

In seltenen Ausnahmen gibt es tatsächlich Menschen, deren Geschlecht nicht eindeutig erkennbar ist. Doch diese Intersexualität betrifft einen kleinen Bruchteil der Gesellschaft. Über 95 Prozent der Menschen zeigen eindeutig entweder weibliche oder männliche Geschlechtsmerkmale. Wenn also die Kinder hier hören, dass Körper auch „keins von beiden“ sein können, bedient dies eher das Konstrukt der „Non-Binärität“. Dies hat aber nichts mit der Anatomie von Körpern zu tun, sondern mit der Frage, ob man sich männlich oder weiblich „fühlt“. Abgesehen davon, dass das Konstrukt „non-binär“ nach wie vor unwissenschaftlich ist, stellt sich doch sehr die Frage, ob Dreijährige bereits unbedingt damit konfrontiert werden müssen.

„Liebe deinen Körper“ – durch Geschlechtsveränderung?

Ebenso problematisch ist ein anderer Aspekt. Das Buch ist – laut Orell Füssli –  ein „fröhliches Liebe-Deinen-Körper-Buch“ und möchte die „Selbstakzeptanz“ von Kindern stärken. Auf dem Titelbild und auch im Buch begegnet dem Betrachter immer wieder eine Person männlichen Aussehens. Am Oberkörper trägt sie jedoch Narben, die eindeutig von einer Brustentfernung stammen.

Nicht nur wird Dreijährigen damit also bereits ein „Transmann“ aufgedrängt. Man suggeriert den Kindern dadurch auch, dass geschlechtsverändernde Operationen ein Ausdruck von Selbstakzeptanz sein können. Dies lässt einen kopfschüttelnd zurück.

Die Geschichte hinter jeder Narbe

Jede Narbe erzählt eine Geschichte – von einer Krankheit oder von einem Unfall. Die Narben einer Brustentfernung erzählen jedoch die Geschichte eines Menschen, der seinen eigenen Körper eben gerade nicht lieben, nicht akzeptieren konnte. Darum hat er (oder vielmehr sie!) sich entschlossen, meist völlig gesundes Brustgewebe entfernen zu lassen, um sich einem männlichen Äusseren anzunähern. So etwas kleinen Kindern als „Body Positivity“ verkaufen zu wollen, ist haarsträubend. Was bleibt an „Body Positivity“, wenn man seinen Körper erst radikal verändern muss, um ein neues „Selbst“ künstlich zu kreieren? Und kann man dieses dann akzeptieren? Die steigende Zahl an „Detransitioners“, die nach einer Geschlechtsveränderung wieder in ihr Geburtsgeschlecht zurückkehren, lässt andere Schlüsse zu.

Jeder Mensch, der seinen eigenen Körper ablehnt, braucht Hilfe und Unterstützung, keine Frage. Doch dies zu normalisieren, indem man es schon Kleinkindern als Normalität aufdrückt, hilft niemandem. Und es ist mehr als bedauerlich, dass die oben genannten Verlage und Buchhandlungen daran mitwirken, diese Ideologie weiter zu verbreiten.