Neue Fakten über das pädokriminelle Netzwerk um den Sexualpädagogen und Missbrauchstäter Helmut Kentler belegen, dass sich das Netzwerk nicht auf Berlin beschränkte, sondern bundesweit agierte. Kentlers Arm reichte sogar bis in eine kirchliche Arbeitsgruppe.

Von Bettina Hahne-Waldscheck

Der Begründer heutiger Sexualpädagogik, Helmut Kentler, vermittelte mit Wissen und finanzieller Unterstützung des Berliner Senats über 30 Jahre lang minderjährige Jungen an zum Teil vorbestrafte pädophile Männer in Berlin und ganz West-Deutschland und missbrauchte selbst seine eigenen Pflegesöhne. Kentler galt als anerkannter Reformpädagoge, der in Kindern sexuelle Wesen sah und die Ansicht vertrat, nur pädophile Männer könnten schwer erziehbare Kinder richtig lieben. So haben gezielt Männer Jungen aus Heimen privat in Pflege genommen. Ein neuer Forschungsbericht belegt nun, dass Reformpädagogen, Jugendamtsmitarbeiter und Sozialarbeiter bundesweit in das Netzwerk verwickelt waren. Es seien „unsägliche Experimente“ gewesen, sagte Berlins Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) bei der Vorstellung des Abschlussberichtes der Universität Hildesheim. Titel: „ERGEBNISBERICHT – Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe – Aufarbeitung der organisationalen Verfahren und Verantwortung des Berliner Landesjugendamtes“.

Ausserdem stellte sich heraus, dass Kentler Mitglied in der „Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche“ (HuK) war, die sich 1977 auf dem evangelischen Kirchentag bildete. Eine Aufarbeitungsstudie der HuK vom Dezember belegt zahlreiche pädophile Mitglieder in den eigenen Reihen. Dieter Fritz Ullmann, der Gründer der „Deutschen Studien- und Arbeitsgemeinschaft Pädophilie“, der in den 80er-Jahren über sechsmal wegen Kindesmissbrauchs verurteilt wurde, war Mitglied der HuK. Neben Kentler, dessen Bücher und Vorträge regelmässig in der Mitgliederzeitschrift besprochen wurden, referierte ausserdem Rüdiger Lautmann, Autor des propädophilen Buches „Die Lust am Kind“, für die HuK. Kentler nahm auch an der Diskussion „Homosexualität und Evangelium“ auf dem Evangelischen Kirchentag 1979 in Nürnberg teil. Die HuK distanzierte sich zwar 1997 offiziell von Pädophilie, spricht sich aber gleichwohl für das kindeswohlgefährdende „Selbstbestimmungsgesetz“ sowie für die Verankerung von „sexueller Identität“ im Grundgesetz aus.

Während auf der einen Seite die Verbrechen um Kentler aufgeklärt werden, wird andererseits bei der schleichenden Pädophilisierung in Medien und Popkultur gerne weggeschaut. So sorgte im Jahr 2022 eine Werbekampagne der französischen Modemarke Balenciaga hauptsächlich in den sozialen Medien für Entrüstung: In der Kampagne waren Kinder mit Fetisch- und Sexobjekten abgebildet, auf einem Werbebild lagen auf einem Schreibtisch Gerichtsunterlagen eines Kinderpornoprozesses und ein okkulter Bildband. Auch haben sich viele daran gewöhnt, dass Heidi Klums Tochter Leni neben ihrer Mutter in Reizwäsche auftritt, 11-jährige Mädchen in der Netflix-Serie „Cuties“ aufreizend knapp bekleidet tanzen oder Pädo-Aktivisten beim Christopher Street Day mitlaufen, wie 2022 in Köln.

Was in der öffentlichen Diskussion über den im Jahr 2008 verstorbenen Kentler fehlt, ist die Tatsache, dass er in der Sexualerziehung von heute weiterlebt. Die Bücher seines Musterschülers Uwe Sielert sind Standardwerke zur Ausbildung angehender Lehrer und Erzieher in Sexualerziehung. Sielert vertritt wie Kentler eine Pädagogik der Frühsexualisierung. Darüber berichtet die Doku „KentlerGate“ (siehe „Staatlich geförderte Pädophilie“, factum Newsletter November 2022, www.factum-magazin.ch/newsletter).

In aktuellen Leitfäden zur Sexualerziehung werden Kindergartenerzieher angeregt, Kinder schon früh zur Erkundung ihres Körpers zu ermutigen. Christliche Eltern sollten Stellung beziehen und Einspruch erheben, wenn im Kindergarten Aufklärungsunterricht oder „Körpererkundungsräume“ angeboten werden, wie kürzlich in einer AWO-Kindertagesstätte. Eine sichere Bindung zum Kind und Eltern, die hinsehen und sich bei Bedarf einmischen, sind ein erster Schutz für das Kind. Gut ist es, sich mit anderen zusammenzutun und auf den Aufklärungsunterricht in der Schule Einfluss zu nehmen. Eltern sollten darüber hinaus die Online-Aktivitäten ihrer Kinder im Blick behalten und für sie beten. Bei der Familienorganisation „Demo für Alle“ gibt es die Broschüre „Die schleichende Pädophilisierung“ mit weiteren Tipps, wie man seine Kinder schützen kann: www.demofueralle.de/broschueren.

Quelle: factum