Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) hat alarmierende Ergebnisse bezüglich der Sicherheit von Juden in der EU hervorgebracht.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden von Sirpa Rautio, der Direktorin der FRA, vorgestellt. Diese wurden unter rund 8000 Juden in 13 EU-Staaten durchgeführt.
Diese deuten darauf hin, dass der Antisemitismus in der EU rasch zunimmt und dass sich immer mehr Juden um ihre Sicherheit Sorgen machen. 76 Prozent der Befragten gaben an, dass sie aus Sicherheitsgründen ihre jüdische Identität zumindest gelegentlich verbergen.
Etwa 34 Prozent meiden aufgrund von Unsicherheit jüdische Veranstaltungen oder Orte. 80 Prozent sind der Ansicht, dass der Antisemitismus in ihrem Land in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hat, wobei Hasskommentare im Internet eine wesentliche Bedeutung haben.
Verschärfung der Lage nach Hamas-Massaker
Frühere Umfragen von 2013 und 2018 zeigen, dass Antisemitismus im Internet genauso spürbar ist wie im wirklichen Leben. „Europa erfährt eine Welle des Antisemitismus, die zum Teil vom Nahostkonflikt angeheizt wird“, betonte Rautio. Aus den Gesprächen der FRA mit jüdischen Dachorganisationen im Frühjahr 2024 geht hervor, dass antisemitische Angriffe seit den Anschlägen der Hamas im Oktober 2023 um über 400 Prozent gestiegen sind. Diese Eskalation zeigt, wie wichtig es ist, Schutzmassnahmen für die jüdische Bevölkerung zu verstärken.
Deutschland: Ein Spiegel der EU-weiten Trends
Auch in Deutschland zeigt sich ein deutlicher negativer Trend. Die Umfrage ergab, dass 80 Prozent der Befragten in Deutschland zumindest ab und zu jüdische Symbole aus Sicherheitsgründen nicht in der Öffentlichkeit tragen. In den vergangenen fünf Jahren wurden neun Prozent der Befragten angegriffen. 51 Prozent erwägen ausserdem, Deutschland aufgrund des Antisemitismus zu verlassen. Etwa 170’000 Juden leben in Deutschland. Rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer sind unzufrieden mit den Anstrengungen der Regierung, Antisemitismus zu bekämpfen.
Daher fordert die FRA, dass Aktionspläne gegen Antisemitismus konsequent umgesetzt werden, insbesondere zur Bekämpfung antijüdischer Kommentare im Internet. Sie unterstreicht die Wichtigkeit, mehr in den Schutz jüdischer Bürger zu investieren, um ihre Sicherheit und Würde zu sichern.
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