Vor kurzem wurde in Deutschland nach langer Diskussion Cannabis für Erwachsene legalisiert. In der Schweiz gehört es nach wie vor zu den verbotenen Betäubungsmitteln. Ein Psychiater warnt nun in einem Interview vor Verharmlosung von Cannabis-Konsum.

Cannabis bezeichnet die indische Hanfpflanze, deren Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) Rauschzustände hervorrufen kann. Haschisch und Marihuana sind zwei gebräuchliche Formen von Cannabis. Unter Marihuana versteht man die getrockneten Pflanzenteile. Haschisch hingegen ist „das getrocknete Harz aus den Drüsenhaaren der weiblichen Pflanze“.

Nicht ohne Nebenwirkungen

Immer wieder hört man, Cannabis und seine beiden Formen steigerten lediglich die Stimmung und seien ansonsten nebenwirkungsfrei. Zudem wirkten sie als Schmerzmittel. Warum sollte es also nicht legalisiert werden?

„Das ist alles Quatsch“, sagt der Linzer Psychiater Kurosch Yazdi-Zorn im Interview mit dem österreichischen Ethik-Institut IMABE. Cannabis, bzw. Marihuana habe eine ganze Reihe von Nebenwirkungen. Müdigkeit und gesteigerter Appetit seien dabei noch die mildesten. Problematischer könnten sich Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen auswirken. Doch besonders eindringlich warnt Yazdi-Zorn vor der Gefahr von Psychosen. Diese könnten bei anhaltendem Konsum chronisch werden und sich zu einer Schizophrenie auswachsen.

Krebs, Sucht und IQ-Minderung

Da Marihuana bei höheren Temperaturen verbrenne als Zigarettentabak, inhalierten „Kiffer“ zudem deutlich mehr krebserregende Stoffe. Auch dass es nicht süchtig mache, sei längst widerlegt. Dies gelte vor allem, wenn der Konsum in jungen Jahren begonnen werde.

Bei Jugendlichen könne Kiffen zusätzlich die Gehirnreifung verhindern und den Intelligenzquotienten um bis zu zehn Prozent verringern. Das klinge harmlos. Doch diese zehn Prozent „können ausschlaggebend dafür sein, ob jemand später eine sinnvolle Ausbildung absolvieren oder Karriere beruflich machen kann oder nicht“, gibt Yazdi-Zorn zu bedenken.

Das ganze Interview kann hier nachgelesen werden.