„Wir müssen raus aus der Schweigespirale“, mahnte der bekannte Autor und Fernsehmoderator Peter Hahne vor einem Jahr bei seinem Vortrag mit Zukunft CH in Uster. Was Hahne hier ansprach, hat der bekannte Politikjournalist Ralf Schuler am eigenen Leib erfahren. Das führte sogar dazu, dass dieser kündigte. 

Von Ralph Studer

Er gilt als einer der renommiertesten Journalisten in Deutschland und stand als Leiter der Parlamentsredaktion wie kein zweiter für die politische Berichterstattung der „Bild“. Dass Schuler bei „Bild“ den Hut nahm, begründete er massgeblich mit der Richtungsentscheidung der Führungsetage des Axel Springer Verlags, sich auf die Seite der Queer-Bewegung zu schlagen.

Für totalitäre Tendenzen sensibilisiert

Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung, welcher Art auch immer, und unter ihrer Flagge zu arbeiten“, zitiert das Online-Magazin Cicero in seinem Newsletter vom 11. August 2022 aus einem Brief, in dem Schuler die Gründe für seine Kündigung erklärte. In seinen Ausführungen verwies der Journalist u.a. auf sein Aufwachsen in der ehemaligen DDR und die damit verbundenen Erfahrungen, die ihn für einseitige Meinungszensur und totalitäre Tendenzen sensibilisiert haben. Dass sich der Springer-Verlag zum Bannerträger einer Bewegung macht, die auf Sprach- und Schreibvorschriften dränge und sich für berechtigt halte, der Mehrheitsgesellschaft ihre Ideologie aufzudrücken, konnte Schuler nicht mittragen.

Unliebsame Meinungen unter Verdacht gestellt

In seinem Buch „Generation Gleichschritt“ (2023), mit dem er auch in der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland bekannt wurde, schreibt Schuler: „Offensichtlich gibt es längst Schweigespiralen in unserer Gesellschaft, Dinge, die man nicht hinterfragen darf, Positionen, zu denen man sich lieber nicht äussert. Hintergründe, die man besser nicht recherchiert und publiziert“.

Gegenüber Zukunft CH (Magazin 5/2024) sagte der Autor unlängst in einem Interview, dass er vor allem bei „Vorkämpfern des Regenbogens“ (LGBTQ) eine ausgeprägte Unterdrückung anderer Sichtweisen beobachte, „die Kritiker umgehend zu Menschenfeinden erklären und ungeübte Diskursteilnehmer rasch in die inhumane Ecke drängen“. Dabei würden unliebsame Meinungen schnell einmal unter Verdacht gestellt. Und Schuler weiter: „Aber auch beim so genannten ‚Kampf gegen rechts‘ glauben viele Menschen, sicherheitshalber lieber schweigen zu müssen, weil das Ablehnen von ungeregelter und unbegrenzter Migration rasch unter „Nazi“-Verdacht gestellt wird.“

Ausweg aus dem „Gleichschritt“ der Gesellschaft

Über den Gleichschritt und Auswege aus dieser Schweigespirale spricht Schuler bei einem Vortrag in Zürich. Dabei widmet sich Schuler u.a. folgenden Fragen: Wie leiten Medien den Mainstream? Mit welchen Mechanismen wird die Meinungsfreiheit ausgehebelt? Wie entsteht Konformitätsdruck in einer freien Gesellschaft? Wie kommen wir aus der Schweigespirale wieder heraus? Und welche wichtige Rolle spielen dabei Universitäten und Sprache?

Wann: 26. Oktober 2024, 15 Uhr

Wo: Grosser Saal Liebfrauen, Weinbergstrasse 36, 8006 Zürich

Eintritt frei, Kollekte. Infos und Flyer zum Vortrag: Mechanismen der Macht

 

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