Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat in ihrem aktuellen Migrationsausblick 2024 einen neuen historischen Höchststand an Migration gemeldet. Im Jahr 2023 wanderten 6,5 Millionen Menschen in die 38 Mitgliedsstaaten der Organisation ein – ein Rekordwert.
In den OECD-Staaten ist v.a. der Familiennachzug ein Treiber der Migration. 43 Prozent der Zuwanderung in diesen 38 Staaten gehen darauf zurück. Innerhalb der EU zieht – neben der Asylbewerbung – die Freizügigkeit viele Migranten an. Sie macht dort rund 50 Prozent der Zuwanderung aus. Während Länder wie die Schweiz, Deutschland und Österreich darum hohe Zuwanderungszahlen aufweisen, melden Staaten wie Neuseeland und Israel Rückgänge.
Die Zahl der Asylanträge erreichte 2023 eine Rekordhöhe. 2,7 Millionen Anträge wurden registriert, ein Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders die USA verzeichneten einen grossen Anteil an diesen Anträgen. Insgesamt gewährten OECD-Länder im vergangenen Jahr 676’000 Personen Asylstatus, die höchste Zahl seit 2017.
Deutschland, Österreich und die Schweiz
Deutschland meldet ebenfalls einen deutlichen Anstieg bei Asylanträgen. Nach dem OECD-Bericht wurden dort 2023 insgesamt 329’000 Asylanträge gestellt – ein Plus von 51 Prozent im Vergleich zu 2022. Besonders häufig stammten die Antragsteller aus Syrien, der Türkei und Afghanistan. 62 Prozent der Anträge wurden bewilligt. Dies bedeutet, dass rund 203’000 Personen Asyl- oder einen ähnlichen Schutzstatus erhalten haben.
Auch Österreich weist mit 105’400 neuen Zuwanderern einen Anstieg gegenüber 2022 auf. Die Zahl der Asylanträge hingegen hat sich nahezu halbiert – von 109’800 auf 55’630. Dennoch stieg die Gesamtzuwanderung um 13 Prozent. Auch hier kommen viele illegale Einwanderer aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. In Österreich liegt der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung nun bei 22 Prozent, während es in Deutschland 18 Prozent sind.
Die Schweiz verzeichnete im Jahr 2023 eine Rekordzahl von 144’500 Zuwanderern, ein Anstieg um etwa 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Etwa 46’000 Einwanderer erreichten das Land im Rahmen von Familiennachzug.
Diese Rekordzahlen stellen viele Länder vor Herausforderungen. Einige OECD-Länder verschärften darum bereits ihre Asylgesetze, um die Zuwanderung zu verringern.
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