Im Jahr 2023 wurde der Name Mohammed erstmals offiziell der beliebteste Jungenname in England und Wales. Er löste den bisherigen Spitzenreiter Noah ab, während Oliver und Theo die Top 3 der meistvergebenen Jungennamen komplettierten. Laut dem Office for National Statistics (ONS) erhielten 4661 Neugeborene den Namen Mohammed. Unter Berücksichtigung verschiedener Schreibweisen wie Muhammed, Mohammad und Mohamed trugen über 7000 diesen Namen.

Mohammed ist nicht nur ein Name, sondern ein Symbol. Es spiegelt den demografischen und kulturellen Wandel Europas wider. Für muslimische Familien hat dieser Name eine besondere Bedeutung. Er steht für Tradition, islamische Identität und Stolz. In England und Wales, wo knapp vier Millionen Muslime leben (6,5 Prozent der Bevölkerung), ist der Erfolg dieses Namens Ausdruck eines wachsenden Selbstbewusstseins innerhalb der Community. Doch seine Dominanz wirft Fragen auf: Ist dies ein Zeichen gelungener Integration oder vielmehr Ausdruck der Abgrenzung gegen die Mehrheitsgesellschaft?

Gegensätze in der Namenswahl

Ein Blick auf die beliebtesten Mädchennamen, darunter Olivia, Amelia und Isla, offenbart eine andere Dynamik. Diese Namen spiegeln oft Trends und globale Einflüsse wider, inspiriert von Popkultur und prominenten Persönlichkeiten. Im Gegensatz dazu zeigt die Beliebtheit des Namens Mohammed, dass Tradition und Religion bei der Namensgebung muslimischer Jungen im Vordergrund stehen. Während bei Mädchen Vielfalt herrscht, bleibt bei den Jungen der Fokus auf einem einzigen Namen, was eine kulturelle Diskrepanz deutlich macht.

Europa im Spiegel der Namensstatistiken

Die Popularität von Mohammed als Jungenname ist nicht nur ein britisches Phänomen. In den Niederlanden steht Mohammed auf Platz zwei der beliebtesten Jungennamen. Auch in Städten wie Brüssel und Wien rangiert der Name ganz oben. Diese Entwicklung zeigt den demografischen Wandel in ganz Europa.

Die Namenswahl ist ein Spiegel gesellschaftlicher Trends. Während viele Familien durch die Wahl von Namen wie Noah, Liam oder Amelia Offenheit gegenüber neuen Einflüssen zeigen, deutet die Präferenz für Mohammed auf eine stärkere Verankerung in Traditionen hin. Integration erfordert jedoch eine Balance: Identität zu bewahren, aber auch bereit zu sein, sie mit neuen kulturellen Impulsen zu bereichern.

Bestellen Sie unser Bulletin „Im Fokus: Mehr Islam – weniger Europa?“ oder unsere Broschüre „Heilmittel Migration?“ jetzt über das Bestellformular. (Bestellungen aus dem Ausland nur bei Übernahme des Portos.)