Mangelnde Diversität „ist im Journalismus eine dringende Herausforderung“. Zu diesem Schluss kommt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) aufgrund einer neuen Studie.

Massenmedien sollen Normen und gesellschaftliche Werte vermitteln. Doch ausgewogen können sie das nur tun, wenn Journalisten sich in ihrer Grundhaltung unterscheiden und verschiedene Standpunkte einnehmen.

Ausgewogene Berichterstattung?

Eine neue repräsentative Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) von 2023 zeigt, dass diese Grundbedingung nicht erfüllt ist. 76 Prozent der befragten Journalisten verorteten sich selbst politisch links der Mitte. Ob es sich um private oder öffentliche Medien handelt, spielte hierbei keine Rolle.

Neu ist diese Tendenz nicht. Schon seit langem verortet sich die Mehrheit der Journalisten im linken oder eher linken Spektrum. Doch der Trend scheint sich zu verstärken. Bei einer Umfrage unter SRG-Journalisten von 2014 bis 2016 waren es noch knapp 70 Prozent. Es stellt sich die Frage, welche Konsequenzen das für die politische Berichterstattung in der Schweiz hat. Denn bei diesen Zahlenverhältnissen ist zu vermuten, dass Fakten einseitig beleuchtet und präsentiert werden.

Dazu passt auch, dass viele Journalisten klagen, ihre redaktionelle Freiheit nehme immer mehr ab. Der Leistungsdruck dagegen wächst. Zusätzlich plagen viele die Sorge, in naher Zukunft ihren Job zu verlieren. Studienleiter Vinzenz Wyss warnt daher, Journalisten könnten immer weniger „Desinformation entgegenwirken und konstruktiven, lösungsorientierten Journalismus realisieren“.

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