Trotz Beeinträchtigung über verschneite Pisten flitzen? Der Verband PluSport organisiert seit 50 Jahren an verschiedenen Standorten Wintersport Camps für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Beeinträchtigung.

Auch Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung lieben es, über verschneite Skipisten zu flitzen oder sich im Schlitten den kalten Wind um die Ohren pfeifen zu lassen. Möglich wird dies unter anderem durch den Einsatz vieler Profis und Freiwilliger, die sich für die sportliche Inklusion körperlich beeinträchtigter Menschen einsetzen.

Der Verband PluSport beispielsweise führt im Februar 2025 Wintersport Camps in Interlaken, Lenk, Gstaad, Davos und Obergesteln durch. Ein Angebot, das offenbar rege genutzt wird, denn viele Camps sind bereits ausgebucht. Als Schweizer Kompetenzzentrum für den Behindertensport fördert der Dachverband PluSport Menschen mit Beeinträchtigung vom Breiten- bis hin zum Spitzensport. Für alle Zielgruppen, Altersklassen, Behinderungsformen, in unterschiedlichen Sportarten und stets mit dem Ziel der Integration und Inklusion.

Freizeitvergnügen und Entlastung für Angehörige

Kinder und Jugendliche lieben es, Ferien mit Gleichaltrigen zu verbringen. Im Fall einer körperlichen Beeinträchtigung bedeutet dies für die Anbieter von Wintersport Camps in den Bereichen Infrastruktur und Betreuung einen beträchtlichen Mehraufwand. Speziell ausgebildete Skilehrer bringen den begeisterten Campteilnehmern bei, wie sie mit einem Dual Ski oder im gut gefederten Mono-Bob die Pisten befahren können. Ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit, gerade für Kinder und Jugendliche, die in ihrem Alltag oft sehr schmerzhaft mit den Grenzen ihrer Bewegungsfreiheit konfrontiert werden.

Auch den Angehörigen ermöglichen solche Camps Freiheiten, die im Alltag oft zu kurz kommen: Selbst unbeschwert im Schnee unterwegs zu sein, während das eigene Kind im Camp professionell betreut wird, hilft, die eigenen Batterien wieder aufzuladen. Ebenso schaffen solche Angebote die Möglichkeit, als Familie Dinge zu unternehmen, die mit dem beeinträchtigten Familienmitglied zusammen nicht möglich oder zu aufwändig sind.

Medaillen am FIS Para Alpin Ski World Cup in St. Moritz

Der langjährige Einsatz von PluSport trägt Früchte: Regelmässig stehen Schweizer Athleten auf den Podesten von Para-Meisterschaften. Am FIS Para Alpin Ski Worldcup, der vom 11. bis 12. Januar 2025 in St. Moritz ausgetragen wurde, fuhren gleich zwei Schweizer aufs Podest. Der Walliser und mehrfache Paralympics-Sieger Théo Gmür sicherte sich am ersten Renntag den dritten Rang hinter dem Franzosen Arthur Bauchet und dem Kanadier Alexis Guimond. Sein Kollege Robin Cuche erreichte am zweiten Renntag nach einem zweiten, starken Lauf ebenfalls den dritten Platz hinter Bauchet und Guimond.

Mit ihren Erfolgen zeigen diese Sportler, dass Leistung und Lebensfreude nicht nur Schicksal und auch nicht an ideale Voraussetzungen allein gebunden sind. Von den Kindern, die im Winter 2025 als Anfänger die Camps von PluSport besuchen, darf in Zukunft wohl noch Einiges erwartet werden!