Dass eine muslimische Grabstätte in der Schweiz eingerichtet wird, ist heute eigentlich keine Nachricht mehr wert. Dafür aber Totenerde eines christlichen Friedhofs abzutragen und in einer Deponie zu entsorgen grenzt nach Meinung vieler Bürger und grabpflegenden Hinterbliebenen dann doch an Respektlosigkeit. So geschehen im Luzerner Friedental.
Hier entsteht zurzeit ein islamisches Grabfeld. Den 13 000 im Kanton Luzern lebenden Muslime soll dadurch die Möglichkeit gegeben werden, ihre verstorbenen Angehörigen gemäss den islamischen Glaubensvorschriften bestatten zu können. Diese verbieten jedoch das Zusammenliegen muslimischer Gebeine in der gleichen Erde mit denen Andersgläubiger. Demgemäss muss Friedhofserde, die mit christlichen menschlichen Überresten durchsetzt ist, ausgetauscht werden.
Wie die Pendlerzeitschrift 20 min berichtet, hatte der Luzerner Stadtrat im Jahr 2006 den Antrag muslimischer Verbände zur Errichtung eines eigenen Grabfelds zugestimmt. Besorgten Bürger wurde danach immer wieder versichert, dass es – trotz der islamischen Rechtsvorschriften – aber zu keinem Erdaustausch kommen würde. Im Januar 2008 rollten nun, trotz der zuvor abgegebenen Versprechen, die Bagger an. Mit der Begründung, der Boden sei zu schlecht und feucht, begannen sie, die Erde abzutragen und auf einer Deponie zu entsorgen. Viele Bürger fühlen sich nun vom eigenen Stadtrat hintergangen.