Über 40 Mio. Kinder werden weltweit jährlich durch Abtreibung getötet. Ärzte, Pharmaunternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen profitieren enorm davon, wie Alexandra M. Linder im nachfolgenden Auszug ihres Buches „Geschäft Abtreibung“ zeigt.
Die Chance, in unserer Zeit das Licht der Welt zu erblicken, ist ein gefährdetes Privileg geworden. Denn es gibt in den reichsten Nationen der Welt einen weitreichenden Konsens darüber, dass Schwangerschaften grundsätzlich nicht nur eine, sondern zwei mögliche und rechtmässige Abschlüsse finden können: Geburt oder Abtreibung. Weltweit befinden wir uns seit Jahrzehnten in einem Krieg gegen das Leben. Die Opfer dieses Krieges sterben lautlos. Sie wehren sich nicht, von ihrem Leiden und ihrem Tod bemerken wir kaum etwas. Denn die Opfer dieses Krieges sind zu klein und zu hilflos, um sich zu wehren.
Die Ergebnisse jeder Abtreibung sind immer dieselben: ein totes Kind, eine körperlich und meistens auch seelisch verletzte Frau, eine zerstörte Familie – über 60 Prozent aller Beziehungen werden innerhalb eines Jahres nach einer Abtreibung beendet. In den letzten 30 Jahren starben allein in Deutschland acht Millionen Kinder durch Abtreibung, weltweit wurden mindestens 1,2 Milliarden Kinder vor der Geburt getötet. Alle diese Kinder sterben auf eine Art, die bei jedem anderen Menschen als Grausamkeit verurteilt würde.
Verdienst in Millionenhöhe
Mit Abtreibungen liess sich schon immer gut Geld verdienen. Der frühere Abtreiber Bernard Nathanson schreibt in seinem Buch „Die Hand Gottes“, dass 1970 in nur einer speziellen Klinik in New York an jedem Werktag 120 Abtreibungen zum Preis von je 300 Dollar durchgeführt wurden. Ein Abtreiber bekam dort einen Stundenlohn von 70 bis 90 US-Dollar. In Deutschland liegt der durchschnittliche Preis für eine Abtreibung bei etwa 450 Euro. Der professionelle Abtreiber Friedrich Stapf, der in München und in Stuttgart je eine Einrichtung unterhält, führt in Bayern wahrscheinlich um die 30 Prozent aller Schwangerschaftsabbrüche durch, was über 3‘000 Abtreibungen jährlich ergäbe und damit einen Verdienst von mindestens 1,3 Mio. Euro allein in seiner Münchener Einrichtung. Noch erschreckender sind die Zahlen für ganz Deutschland: Eine Anfrage an die deutsche Bunderegierung vom 10. September 2003 ergab, dass allein zwischen 1996 und 2002 die Bundesländer für 810‘947 Abtreibungen 250,5 Mio. bezahlten.
Auch die Pharmaindustrie profitiert von Abtreibungen. Eines der umsatzstärksten Abtreibungspräparate ist RU 486 (Mifepriston). Eine Packung kostet in Indien 193,99 Dollar, in Zentralasien 208,99 Dollar, in den USA etwa 270 Dollar. Nach Firmenaussage haben in den USA über eine Million Frauen damit abgetrieben, dies ergäbe einen Umsatz von bisher 2,7 Milliarden Dollar allein in den USA. Mifepriston ist 1988 zum ersten Mal in Frankreich zugelassen worden. Es führt dazu, dass die Versorgung des Kindes in der Gebärmutter eingestellt wird: Das Kind erstickt über einen Zeitraum von mehreren Tagen.
Impfstoffe mithilfe abgetriebener Kinder
Bei vielen der bei uns gängigen Impfpräparate werden die Viren auf Zellen von abgetriebenen Kindern gezüchtet. Es gibt in Deutschland nicht einen einzigen Kombinationsimpfstoff gegen Masern-Mumpf-Röteln (MMR), der ohne solche Zellen getöteter Kinder hergestellt wurde, während in Japan beispielsweise sehr wohl ethisch vertretbare Alternativen erhältlich sind. Im Fall von Windpocken gibt es sogar weltweit keine Alternative. Die grössten Impfstoffhersteller weltweit verkaufen in jedem Jahr über 1,1 Milliarden Dosen Impfstoffe in Hunderten von Staaten. Umgerechnet auf durchschnittlich etwa 20 Euro pro Dosis kann ein solch grosses Unternehmen allein mit Impfstoffen in jedem Jahr einen Umsatz von mindestens 22 Milliarden Euro erzielen.
Kosmetikindustrie profitiert
Auch bei der Prüfung kosmetischer Stoffe gewinnen fötale/embryonale Zellen zunehmend an Bedeutung: Seit dem 11. März 2009 nämlich gilt ein EU-weites Verkaufsverbot für Kosmetikprodukte und -rohstoffe, die an Tieren getestet wurden, sofern alternative Testmethoden möglich sind. Daher arbeiten Kosmetikkonzerne fieberhaft an diesen Alternativen und nutzen vor allen Dingen Zellkulturen, tierische wie menschliche. Im April 1980 öffnete man einen Lastwagen an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich und fand Hunderte von tiefgekühlten abgetriebenen Kindern darin, die an verschiedene französische Kosmetikfabriken geliefert werden sollten. Eine der damaligen Verkäuferinnen solcher Produkte nannte sie „absolut natürlich“ und gab auch die Inhaltsstoffe an: fötale Milz, Leber und Thymus. Damals wie heute jedoch ist der Nachweis dieser Verwendungsweise sehr schwierig, weil Inhaltsstoffe von Kosmetika möglichst allgemein und verschleiernd angegeben werden.
Kosmetische Operationen und Behandlungen liegen im Trend, der Wunder-Begriff lautet „Anti-Aging“. In London kann man sich Nabelschnur-Stammzellen spritzen lassen, um damit eine Verjüngungskur zu machen, auf Barbados kostet eine solche Kur mit fötalen Zellen aus Abtreibungen über 20‘000 Euro. Eine Methode besteht darin, Leberzellen aus zwischen der 6. und 12. Schwangerschaftswoche abgetriebenen Kindern direkt in den Handrücken zu spritzen, was wahre Wunder der Hautverjüngung bewirken soll. Auch in Moskau werden solche Behandlungen angeboten, hier sollen mittellose junge Frauen für 200 Dollar dazu gebracht worden sein, schwanger zu werden und die Kinder dann abtreiben zu lassen, damit die toten Kinder für die Anti-Aging-Behandlungen verwendet werden können („Daily Mail“ vom 7. August 2006). Die entsprechende Institution in der Dominikanischen Republik ist seit 1995 auf solche Behandlungen mit fötalem Gewebe spezialisiert und hat nach eigener Angabe über 1‘500 Patienten behandelt, also bisher mit abgetriebenen Kindern einen Umsatz von 30 Mio. Euro erzielt.
„Familienplanung“ – die neue Eugenik
Die 1952 gegründete „Internationale Vereinigung geplanter Elternschaft“ (IPPF) hat heute 139 Verbände in über 180 Staaten, wozu auch die deutsche Pro Familia“ gehört. Die Ziele der Vereinigung liegen in der „Familienplanung“, der Aufklärung über künstliche Verhütungsmethoden, der Verbreitung entsprechender Mittel sowie im Betrieb von professionellen Abtreibungsinstitutionen. Der positive Betriff der Familienplanung sollte per Definition das Recht der Eltern beinhalten, die Zahl ihrer Kinder selbst zu wählen. Er ersetzt die früher verwendeten Begriffe der Bevölkerungs- oder Geburtenkontrolle, die negativ klingen und zu sehr in Zusammenhang mit Rassentheorien und Eugenik gebracht werden – zu Recht, wie man inzwischen sehen kann. Der Ersatzbegriff der Familienplanung ist von den Organisationen, die sie aggressiv betreiben, auch so gemeint: Es geht nicht um die selbstbestimmte Wahl der Eltern, sondern darum, in jedem Staat möglichst flächendeckend die Bevölkerung durch Senkung der Geburtenrate und Erhöhung der Abtreibungsrate zu verringern. 2007 erreichte der Jahres-Umsatz der US-Vereinigung „Geplante Elternschaft“ die Grenze von einer Milliarde Dollar, womit sie mit Abstand das grösste Abtreibungsunternehmen ist. Allein in den USA erhält diese Organisation jährlich 300 Mio. Dollar an Steuergeldern, im Jahr 2007 bekam sie weitere 115 Mio. Dollar von anderen Staaten, von der EU-Kommission, dem UNO-Bevölkerungsfonds und der Bill-Gates-Stiftung.
Verlorenes Bruttoinlandsprodukt in Milliardenhöhe
Ein Forscher hat errechnet, dass durch 50,5 Millionen Abtreibungen in den USA seit 1970 dem Staat ein Bruttoinlandsprodukt von 35 Milliarden Dollar verloren gegangen ist – verursacht durch weniger Steuereinnahmen, fehlende Produktivität der abgetriebenen Bürger und weniger Beiträge zu Sozialversicherungen. Ausser der Menschlichkeit, die durch die Tötungen von Kindern vor der Geburt verloren geht, ausser dem sinnlosen Tod unschuldiger Kinder, ausser dem Leid aller Betroffenen kann man, um dieses Verbrechen an unserem Nachwuchs zu beenden, also auch wirtschaftliche Aspekte anbringen: Es gibt keine ökonomische Theorie, die belegt, wie bei schrumpfender Bevölkerung ein Wirtschaftswachstum möglich sein soll. Die massenweise, weltweite Tötung von Kindern ist die Seuche des 20. und 21. Jahrhunderts.
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Alexandra Maria Linder ist verheiratet und hat drei Kinder. Die Übersetzerin und gelernte Ägyptologin ist als Journalistin, Dozentin und Moderatorin tätig und ist stellvertretende Vorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA).
Zum Buch: Geschäft Abtreibung
Abtreibung ist nicht nur eine millionenfach erlebte menschliche Tragödie, sondern inzwischen auch ein Milliardengeschäft. Die Journalistin Alexandra M. Linder deckt in diesem Buch die skandalösen Zusammenhänge zwischen der massenweisen Tötung von Kindern und den wirtschaftlichen Interessen von Abtreibungsärzten und Industrie auf: Ist Abtreibung schon längst ein lukrativer Erwerbszweig geworden? Wer verdient am Geschäft mit dem Tod? Was passiert mit den Babyleichen? Welche Rolle spielen Pharma- und Kosmetikindustrie? Welche Motive treiben die weltweite Pro-Abtreibungslobby wirklich an? Warum schweigt die Politik zu den skandalösen Vorgängen? Fragen, bei deren Beantwortung sich Abgründe auftun.
Alexandra M. Linder: „Geschäft Abtreibung“, 2009, 176 S., Fr 32.90/€ 18.90, ISBN 978-3-86744-084-4, im Buchhandel erhältlich
Alexandra M. Linder