Im benachbarten Frankreich hat der Moslem Mohammed Merah unschuldige Kinder und junge Soldaten aus religiösem Hass ermordet. Sein Fall zeigt, dass es auch für uns in der Heimat keine Ruhe und Sicherheit gibt, seit die Islamisten auch in Europa Fuss gefasst haben. Mindestens ebenso bestürzend wie das Blutbad von Toulouse ist aber inzwischen seine Verherrlichung durch Stimmen aus der islamischen Diaspora. Ja, sogar Beifall gibt es, den ihr verblendete Islambefürworter spenden oder zumindest das Bekunden von entschuldigendem Verständnis. Vor allem wird aber auch in der Schweiz mit zunehmend unreflektierter Israel-Feindschaft ein gefährlicher Nährboden für Gewalt gegen alles Jüdische aufbereitet.
Ein bedrohlicher Anfang damit steht gleich am heutigen 30. März in Bern mit einem „Globalen Marsch nach Jerusalem“ bevor. Es ist eine alte Geheimdiensttaktik, mitten im „Feindesland“ so genannte Schläfer zu installieren. Unauffällig warten sie auf den Tag ihres Einsatzes, oft Jahre lang. Genau das scheint bei dem Mörder von Toulouse der Fall gewesen zu sein. Aber selbst dann, wenn sich die Theorie von Einzeltätern erhärten sollte, beweist das erst recht die extreme Gefährlichkeit der islamischen Politideologie: Der Koran allein in der Hand eines Eiferers gibt die Anleitung zur Gewalt gegen Andersgläubige, insbesondere gegen Juden.
Leider leisten wir solchen Situationen selbst Vorschub. In Frankreich durfte der Bruder des Attentäters ungestraft lautstark erklären, wie stolz er auf seinen Anverwandten ist. Hättte er einen Nazis belobigt, wäre er – und das zu Recht – sofort hinter Gitter gekommen. Bin Laden oder auch Stalin darf man bei uns hingegen anstandslos preisen! Abdelkader Merah wurde erst festgenommen, als bei ihm Mittäterschaft vermutet wurde.
Oder was ist von der französischen Lehrerin zu halten, die ihre Schülerinnen und Schüler zu einer Gedenkminute für den „Glaubensmärtyrer“ von Toulous gezwungen hat? Wir leben wirklich schon in einer verkehrten Welt!
Die Moslems im Nachbarland Österreich können dank der besonderen Verhältnisse in der einstigen Donaumonarchie schon den 100. Jahrestag ihrer Zulassung als gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft von 1912 feiern. Sie tun das nicht etwa, indem sie sich vom jüngsten Terror in Toulouse distanzieren, sondern mit dem Betonen, dass europäische Islamfeindlichkeit „wie eine Krankheit“ um sich greife.
Und in der Schweizer Bundestadt veranstalten Kommunisten, Antizionisten und ihre leider auch christliche Mitläufer am Freitag, den 30. März einen „Globalen Marsch nach Jerusalem“. Sie demonstrieren gegen israelische „Apartheid und Rassismus“, als ob sich die Probleme in Palästina mit der früheren Lage in Südafrika vergleichen liessen und der aus dem Antisemitismus erwachsene Rassismus jetzt auf einmal von Juden gegen andere gerichtet würde. Derartige Irrlehren sind für die Motivierung von Bluttaten à la Toulouse fast so gefährlich wie der Politislam. Umso bedauerlicher ist es, dass dem Patronatskomitee für diese klar antijüdische Veranstaltung in Bern der Präsident der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats, Geri Müller, der frühere Pfarrer und dann Waadtländer Kommunist Josef Zisyadis und vor allem der heute 86-jährige Arnold Hottinger angehören. Dieser hatte lang als Nahost-Korrespondent und -Experte einen guten Namen, nannte auch die islamistische Gefahr stets beim Namen. Neustens scheint er es sich aber anders überlegt zu haben – Alter schenkt oft Weisheit, schützt aber eben auch vor Torheit nicht …
Von Heinz Gstrein