„Insgesamt macht der Bildungsplan ‘sexuelle Vielfalt’ an einigen Stellen zu einem nötigen wie längst überfälligen Pflichtthema. Die Grundlagen eines aufklärenden Unterrichts wie akzeptierenden Schulklimas sind gesetzt und begründ- wie durchsetzbar, eine umfassendere Weiterentwicklung ist darin angelegt.“ Das ist die abschliessende Beurteilung von „Queer“ des vor wenigen Tagen vorgestellten Entwurfs für den Bildungsplan für alle Schulen Baden-Württembergs.
Offensichtlich meint die Homo-Lobby, einen Durchbruch geschafft zu haben: „Das Ländle modernisiert den Schulunterricht und nimmt ausdrücklich LGBT-Themen auf.“ Der neue Entwurf wurde von der grün-roten Landesregierung der Öffentlichkeit vorgestellt, die bis zum 30. Oktober die Möglichkeit hat, Stellungnahmen per Internet abzugeben.
Grundlage für den Akzeptanz-Unterricht ist die Leitperspektive „Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV)“. In dieser wird die Vision einer „bunten Gesellschaft“ formuliert: „Schule als Ort von Toleranz und Weltoffenheit soll es jungen Menschen ermöglichen, die eigene Identität zu finden und sich frei und ohne Angst vor Diskriminierung zu artikulieren. Indem Schülerinnen und Schüler sich mit anderen Identitäten befassen, sich in diese hineinversetzen und sich mit diesen auseinandersetzen, schärfen sie ihr Bewusstsein für ihre eigene Identität. Dabei erfahren sie, dass Vielfalt gesellschaftliche Realität ist und die Identität anderer keine Bedrohung der eigenen Identität bedeutet.“
Verklausuliert ist hier die LSBTIQ-Weltanschauung enthalten. Im Gegensatz zum allerersten Entwurf (gegen diesen richteten sich die Petition des Realschullehrers Gabriel Stängle mit fast 200.000 Unterschriften und die Strassendemonstrationen von Anfang 2014) ist im vorliegenden Papier die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ nicht mehr als Lerneinheit ausdrücklich erwähnt. Im Grunde wird es von den zuständigen Lehrern abhängen, welchen Platz „sexuelle Vielfalt“ und damit „Gender“ im Unterricht einnehmen wird.
Queer: „Vieles überlässt (der neue Bildungsplan) der Lehrerausbildung, konkreteren Lehrplänen und individuellen Schulen und Lehrern.“ So sieht das auch Gabriel Stängle. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ erklärte er, die Bildungsgewerkschaft GEW, die hinter den Entwürfen für „sexuelle Vielfalt“ stand, würde weiterhin versuchen, das Thema in die Schulen zu bringen. Das könnte vor allem durch das neue Unterrichtsmaterial geschehen. Es gibt insofern keinen Grund zur Entwarnung: Elterngruppen und Familienorganisationen müssen weiter kämpfen, um die Kinder und das Erziehungsrecht der Eltern zu verteidigen.
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Mathias von Gersdorff