Jugendliche konsumieren mehr als die Hälfte des Alkohols in Form von Bier, vor allem am Wochenende. Mit steigendem Alter wird der Wein wichtiger – das am meisten konsumierte alkoholische Getränk in der Schweiz. Wer wann welches Getränk trinkt – Antworten aus dem Suchtmonitoring, publiziert von Sucht Schweiz am 8. März 2016.
Der Wein ist das beliebteste alkoholische Getränk. Fast 60% des in der Schweiz konsumierten Reinalkohols wird in Form von Wein (inkl. Sekt) konsumiert. Weitere 30% werden in Form von Bier getrunken, 5% als Spirituosen, 3% als Aperitifs oder Cocktails und rund 1% als Alkopops (d.h. vorgefertigte alkoholische Mischgetränke). Einmal mehr zeigt sich, dass Männer deutlich mehr alkoholische Getränke trinken als Frauen. Der jüngste Bericht im Rahmen des Suchtmonitorings zum getränkespezifischen Alkoholkonsum zeigt die Vorlieben der Schweizerinnen und Schweizer im Detail. Zusätzlich zu den Verkaufszahlen der Eidgenössischen Alkoholverwaltung liefert die Befragung Informationen zum Konsum der einzelnen Getränke nach Alter, Geschlecht oder Sprachregion.
Junge Menschen trinken am liebsten Bier: Bei den 15- bis 24-Jährigen wird mehr als die Hälfte des konsumierten Reinalkohols in Form von Bier getrunken. Verglichen mit den anderen Altersgruppen trinken sie auch häufiger Spirituosen, Cocktails sowie Alkopops. Mit steigendem Alter nimmt der Anteil von Wein deutlich zu (15 bis 19 Jahre: 16%, 75+ Jahre: 84%), die Anteile von Bier (15 bis 19 Jahre: 53%, 75+ Jahre: 11%) und der anderen alkoholischen Getränke nehmen mit dem Alter deutlich ab.
Getrunken wird vor allem am Wochenende: Gut 60% mehr als unter der Woche und anteilsmässig mehr Spirituosen und Bier als Wein. Vor allem die jüngeren Altersgruppen konsumieren deutlich mehr Alkohol am Wochenende als unter der Woche. Mit zunehmendem Alter trinken die Schweizerinnen und Schweizer am Wochenende weniger Alkohol, dafür mehr unter der Woche.
Zwischen dem Jahr 2011 und 2015 gibt es nur geringfügige Unterschiede. Frauen konsumieren im Jahr 2015 im Vergleich zu 2011 anteilsmässig mehr Wein (2011: 69%; 2015: 78%) und dafür weniger Bier (2011: 17%; 2015: 11%). Bei Männern sind diese Anteile unverändert.
Beim Alkohol liegt die Romandie ganz vorne in der Schweiz: Die jüngsten Daten aus dem Suchtmonitoring bestätigen, dass in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz insgesamt mehr Alkohol und vor allem mehr Wein getrunken wird als in der deutschsprachigen Schweiz. Anteilsmässig macht der Wein in der deutschsprachigen Schweiz 56% aus, in der Romandie sind es 69%.
Suchtmonitoring Schweiz ist ein Forschungsprojekt des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Mit dessen Durchführung wurde u.a. Sucht Schweiz beauftragt, ein nationales Kompetenzzentrum im Suchtbereich. Sie betreibt Forschung, konzipiert Präventionsprojekte und engagiert sich in der Gesundheitspolitik.