Die Deutsche Evangelische Allianz stellt sich hinter die Grundaussagen der ersten umfassenden Studie zum Thema der Christenverfolgung in deutschen Flüchtlingsheimen, die am 9. Mai 2016 in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, berichtet die Nachrichtenagentur APD.
„Nach dieser Studie, die von dem mit uns verbundenen Verein ‚Open Doors‘ erarbeitet und auch gemeinsam von weiteren mit uns verbundenen Werken und Verbänden vorgestellt wurde und nach glaubwürdigen Zeugnissen von Betroffenen und Helfern ist Handeln angesagt“, betonte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, in Bad Blankenburg. Es helfe nicht, wenn Kirchenleiter und Politiker auch weiterhin nur wiederholen, dass man die getrennte Unterbringung aus grundsätzlichen Gründen ablehne.
Nicht Menschen wissentlich Gefahren aussetzen
„Wir brauchen jetzt tragfähige Lösungen.“ Der deutsche Rechtsstaat kenne individuelle Freiheitsrechte jedes einzelnen Bürgers, wozu auch in besonderer Weise die Religionsfreiheit gehöre. Jede einzelne Verletzung dieses grundlegenden Freiheitsrechtes verdiene den konsequenten Einsatz gegen die Verletzer und für die Verletzten. Gleichzeitig müsse der höchst mögliche und wirksame Schutz vor Gewalttaten geleistet werden. Um hehrer Ziele willen dürfe man nicht Menschen wissentlich Gefahren an Leib und Leben aussetzen. „Opferschutz, präventiv und nach Verletzungen, muss absoluten Vorrang haben“, so Steeb.
Zudem sei die These, Bedrängungen und Bedrohungen von Christen in Flüchtlingsheimen wären nur bedauerliche Einzelfälle, spätestens durch diese Studie überholt. Da bisher seitens der Regierenden ganz offensichtlich im Konzept grosser und unübersichtlicher Flüchtlingsunterkünfte keine Garantie für die Freiheit von Christen und ihre Unverletzlichkeit gewährleistet werde, seien jetzt dringend Nachbesserungen geboten. „Wir brauchen überzeugende geeignete Massnahmen zum Schutz christlicher Flüchtlinge, gegebenenfalls eben auch die Alternative der getrennten Unterbringung von Christen.“
Religionsfreiheit braucht mehr als Lippenbekenntnis
Religionsfreiheit dürfe auch in Deutschland kein Lippenbekenntnis bleiben. Für ihre sofortige umfassende Gewährleistung müsse alles getan werden. „Es ist Zeit zum Handeln“, sagte Steeb, der derzeit auch den Arbeitskreis Religionsfreiheit, Menschenrechte, Einsatz für Verfolgte Christen leitet, den die Deutsche Evangelische Allianz seit dem Jahr 2000 eingerichtet hat.
Die Erhebung „Religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge in Deutschland“ ist im Internet zu finden unter: