Twitter hat eine erste Bilanz seiner jüngsten Massnahmen gegen extremistische Inhalte im Internet gezogen: 235’000 Benutzerkonten hat der Social-Media-Dienst seit Februar wegen Terror-Verherrlichung und ähnlicher Propaganda gesperrt, berichtet „Zeit Online“. Seit Mitte 2015 wurden damit laut eigenen Angaben von Twitter insgesamt 360’000 Konten gesperrt.
In der jüngsten Vergangenheit hatte „die Welt eine weitere Welle tödlicher, abscheulicher Terrorangriffe rund um den Erdball erlebt“, erklärt Twitter in einem Blogeintrag und macht deutliche: „Wir verurteilen diese Taten scharf und bleiben verpflichtet, die Förderung von Gewalt oder Terrorismus auf unserer Plattform zu eliminieren.“
Terroristische Inhalte zu identifizieren und die betreffenden Konten zu sperren gelingt dem Social-Media-Dienst inzwischen leichter. Das zeigt sich u.a. in der Anzahl der täglichen Sperrungen, die inzwischen um mehr als 80 Prozent gestiegen sind, fasst Twitter zusammen. Einen „magischen Algorithmus“ zum Aussieben von Terroristen gebe es aber nicht.
Da Terrororganisationen zunehmend ihre jungen Dschihadkämpfer über das Internet und damit v.a. über die sozialen Medien rekrutieren, stehen Plattformen wie Twitter unter Druck, Terroristen keine Bühne für diese Rekrutierung und Gewaltaufrufe zu bieten. Twitter kündigte nun an, zukünftig auch verstärkt auch die Hilfe seiner Nutzer zu setzen. Das soziale Netzwerk will seine sogenannten Qualitätsfilter künftig für alle Nutzer öffnen und ihnen so ermöglichen, Tweets mit Drohbotschaften oder Spam zu unterdrücken. Zudem sollen Nutzer künftig auch in der Lage sein, nur Nachrichten von Accounts zu sehen, denen sie folgen.